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Verdichtung im Erdbau auf der BAB A72

Der Straßenbau gilt als maschinenintensiv, und vor allem der Erdbau verlangt leistungsfähige und zuverlässige Geräte, um eine Straßenbaustelle nicht ins Minus zu wirtschaften. Beim Um- und Neubau der BAB A 72 Chemnitz ? Hof zwischen der Anschlussstelle Stollberg West und der Anschlussstelle Zwickau Ost hat sich die Bilfinger Berger Verkehrswegebau GmbH unter anderem für Verdichtungsgeräte von BOMAG entschieden.

Rund zwölf Kilometer Autobahn sind es von Baukilometer 21+005 (Betriebskilometer 85,535) bei Stollberg-West bis Baukilometer 33+535 (Betriebskilometer 73,015) bei Zwickau-Ost. Enthalten sind in dieser Baumaßnahme die Anschlussstellen Hartenstein und Zwickau-Ost sowie eine Park- und WC-Anlage bei Beuthenbach; alles in allem summiert sich die 'Baustrecke' auf rund 9 km Erdbau sowie auf 12 km Einbau von ungebundenen Tragschichten, nebenbei stehen noch 18 km Entwässerungsleitung, zum Teil als Huckepack-Leitung, auf dem Programm; von den 12 km Betonfahrbahn und den zugehörigen Asphaltpuffern einmal ganz abgesehen.

Um unter diesen speziellen Bedingungen schon im Erdbau ein Optimum an Einbau- und Verdichtungsleistung in der ausgeschriebenen Qualität zu erreichen, hat sich die Bilfinger Berger Verkehrswegebau GmbH zusätzlich für Verdichtungsgeräte von BOMAG entschieden: unter anderem für drei Walzenzüge BW 213 DH-4 BVC mit angebauten Hydraulikplatten, eine BW 213 DI-4 BVC mit Polygonbandage sowie für eine BW 213 DH-4 BVC mit BCM 05 und GPS-Anlage von Trimble als Mess- beziehungsweise Prüfwalze.

Bomag_Erdbau1.jpg



Die Bauleitung zum neu angemieteten Equipment: ?Die Bauzeit vom 01. April bis zur Verkehrsfreigabe am 05. Oktober 2006 ist nicht gerade üppig bemessen und deshalb müssen wir uns voll auf die Maschinen verlassen können." Schließlich will man den Auftrag pünktlich abschließen, um im nächsten Jahr die Gegenfahrbahn in gleicher Länge und mit der gleichen Genauigkeit zu bauen.

Eigenüberwachung als Mittel zum Zweck

Die Eigenüberwachung mittels flächendeckender dynamischer Verdichtungskontrolle (FDVK) ist in der Ausschreibung gefordert. Die GPS-gestützte Version hat sich das Bauunternehmen quasi selbst verordnet, um System und Maschinen kennenzulernen. Die Bedeutung von GPS wird, neben der FDVK, auch deutlich im Bereich der Maschinenautomatisierung beziehungsweise der Maschinensteuerung. Wurden in der Vergangenheit Geländemodelle noch manuell vermessen, erstellt und geprüft, so kommen in jüngster Zeit immer häufiger automatische Produktionsmethoden, zum Beispiel bei Planierraupen oder Hydraulikbaggern, zum Einsatz. Digitale Geländeprofile werden von GPS-gesteuerten Raupen oder Baggern in die Realität übertragen. Die Maschinen werden vollautomatisch gesteuert über Satelliten, deren Signale die jeweiligen Steuerungsanlagen für die Standortbestimmung verwerten. So lassen sich Geländeaufnahme, begleitende und abschließende Qualitätskontrolle sowie die präzise Überwachung des tatsächlichen Materialeinbaues automatisieren. So laufen auf der Baustelle bei Zwickau zwei vollautomatische Planierraupen, ein halbautomatischer Langstiel-Bagger sowie die Mess- und Prüfwalze BW 213 BVC-4 mit BCM 05 von BOMAG zum Zweck der flächendeckenden Verdichtungskontrolle.

Mit der Platte auf gebrochenes Korn

Der Konstruktionsaufbau der BAB A 72 hat es mengenmäßig in sich: Alles in allem sind auf dieser Straßenbaustelle insgesamt etwa 250.000 t Schottertragschicht 0/32 und Frostschutz 0/45 einzubauen. Gerade auf diesen Materialien mit wenig Feinkornanteil sorgt laut Hersteller bei den VARIOCONTROL-Walzenzügen von BOMAG die schnelle und stufenlose Anpassung der Verdichtungsenergie in der Bandage für den maximalen Verdichtungsfortschritt je Überfahrt und verhindert gleichzeitig das Auflockern der Oberflächen. Um die Verdichtungswirkung auf problematischem Material noch zu intensivieren, entwickelte man bei BOMAG die Kombination der BW 213 DH-4 BVC mit angehängten Vibrationsplatten, wie sie Bilfinger Berger hier auf der BAB A 72 einsetzt. Die Verschiebungen im Bodengefüge, verursacht durch die Abrollbewegungen der Bandage, werden von den nachlaufenden Vibrationsplatten beseitigt. Gleichzeitig findet eine wirksame Nachverdichtung besonders der oberen Schichtbereiche statt. Die Vorteile des VARIOCONTROL-Walzenzuges mit guter Tiefenwirkung und großer Flächenleistung lassen sich in anwendungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht mit den Vorteilen der Plattenverdichter ? der äußerst wirksamen Verdichtung der Oberflächen ? verbinden, was dem Bauunternehmen natürlich zum Vorteil gereicht: Auf der BAB A 72 Chemnitz ? Hof zum Beispiel auf den Frostschutzschichten mit geforderten Tragfähigkeitswerten EV2 ≥ 120 MN/m² und den Schottertragschichten unter den Betonfahrbahnen mit geforderten Tragfähigkeitswerten EV2 ≥ 180 MN/m²; hier sorgen die BW 213 DH-4 mit angebauten Vibrationsplatten für die effektive und bessere Verdichtung der Oberflächen. Ohne Vibrationsplatten wäre das ein fast aussichtsloses Unterfangen, man würde die geforderten Tragfähigkeiten nicht erreichen.

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BW 213 DH-4 mit Polygonbandage

Zum Verdichten bindiger Böden verschiedener Klassifizierungen setzt Bilfinger Berger auf der Baustelle der A 72 unter anderem einen BOMAG Walzenzug BW 213 DI-4 BVC mit Polygonbandage ein. In vielen Bereichen sind Dammschüttungen notwendig, zum Beispiel wo Überschussmassen zur Geländemodellierung einzubringen, Dammaufstandsflächen zu stabilisieren sowie die Muldenbereiche am Böschungsfuß zu verdichten sind. Außerdem werden teilweise Dämme beziehungsweise Dammverbreiterungen im Gefälle aufgebaut, und hier wirkt der seitliche Bandagen-Rand auf der ebenso schrägen wie nassen Unterlage wie ein Spurkranz, der die Maschine seitlich nicht abrutschen lässt. Der Vorteil: Die Polygonbandage kann mächtigere Lagen mit weniger Überfahrten als bei herkömmlicher Bearbeitung verdichten. Neben der guten Tiefenwirkung im bindigen Material und der im Vergleich zu einer Stampffußwalze geschlosseneren Oberflächenstruktur macht sich auch die gute Verzahnung der einzeln eingebauten Lagen gerade beim Aufbau der Dämme in den Geländeeinschnitten positiv bemerkbar.

[Fotos: BOMAG]

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