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Auf der IAA NFZ gab es auch für das Baugewerbe neue Modellvarianten zu sehen. Wir haben uns bei den großen Herstellern umgesehen.

DaimlerChrysler bietet für den Einsatz im Baugewerbe die drei Lkw-Baureihen Actros, Atego und Axor an.

Der Actros ist der meistgebaute Schwer-Lkw Europas, seit zehn Jahren, in zweiter Generation und insgesamt mit über 425.000 Fahrzeugen auf internationalen Straßen unterwegs.
Vor zehn Jahren fuhr der Actros in der Lkw-Welt mit der ersten elektro-pneumatischen Bremsanlage und Scheibenbremsen rundum auf, bald darauf mit weiteren Sicherheits- und Assistenz-Systemen, vor vier Jahren mit einer umfassenden Überarbeitung des Fahrerhauses und vor zwei Jahren mit der frühen Einführung von ebenso sauberen wie sparsamen Dieselmotoren auf Basis der Blue-Tec-Dieseltechnologie, die die EU-Abgasrichtlinien Euro 4 bzw. Euro 5 erfüllen. Nun verfügt der Actros über den Active Brake Assist sowie über die neue Generation der Mercedes Power-Shift-Getriebe.

Mercedes-Benz Actros ? zahlreiche Varianten im Angebot

Ob Sattelzugmaschinen mit Luftfederung oder mit Voll-Luftfederung, Pritschenwagen, luftgefederte Pritschenwagen oder Sattelzugmaschinen und Pritschenwagen mit niedrigem Rahmen, ob bis zu acht Radstände, Zweiachser (Radformel 4x2 und 4x4), Dreiachser (6x2, 6x4 und 6x6) und Vierachser (8x4, 8x6, 8x8) ? der Actros ist in vielen Varianten lieferbar. Auch bei den vier Fahrerhäusern bietet der Actros Auswahlmöglichkeiten: Von der kompakten S-Version über das mittellange (M) und lange Fahrerhaus (L) bis zum Megaspace-Fahrerhaus mit durchgehend ebenem Fußboden.

Actros_Bau.jpg



Die Motoren-Palette beginnt mit kompakten und kraftvollen V6-Motoren mit 12 l Hubraum in sechs Leistungsstufen von 235 kW (320 PS) und 1.650 Nm Drehmoment bis 350 kW (476 PS) und 2.300 Nm. Besonders hohe Ansprüche an Leistung und Durchzugskraft decken die V8-Triebwerke mit 15,9 l Hubvolumen ab. Sie stehen in verschiedenen Leistungs-Varianten von 375 kW (510 PS) und 2.400 Nm bis 440 kW (598 PS) und 2.800 Nm Drehmoment zur Verfügung. Die Kraftübertragung übernehmen wahlweise manuelle, halbautomatische und vollautomatische Schaltungen.

Konsequent auf Blue-Tec-Dieseltechnologie gesetzt

Als erste Marke setzte Mercedes-Benz beim Actros konsequent auf schadstoffarme Euro 4- und Euro 5-Motoren. Sie sind seit zwei Jahren sukzessive ins Programm genommen worden, beginnend mit den Fahrzeugen für den Fernverkehr. Nun stehen leistungsstarke Diesel-motoren auf Basis der Blue-Tec-Dieseltechnologie zur Erfüllung der kommenden EU-Abgasrichtlinien Euro 4 und Euro 5 in voller Bandbreite zur Verfügung. Dem Weg der Blue-Tec-Dieseltechnologie mit Abgas-Nachbehandlung durch SCR unter Zugabe des Betriebsstoffs Ad-Blue sind die meisten europäischen Lkw-Hersteller gefolgt. Mit Blick auf Euro 5 verwenden die Hersteller alle SCR.

Bereits im Februar dieses Jahres lieferte Mercedes-Benz den 10.000sten Lkw mit der Blue-Tec-Dieseltechnologie aus. Mittlerweile sind bereits mehr als 22.000 Actros-Lkw mit Blue-Tec auf den europäischen Straßen unterwegs.

Mercedes Power-Shift: neue Schaltautomatik-Generation

Die neuen Getriebe tragen den Namen ?Mercedes Power-Shift" und kombinieren unsynchronisierte vollautomatisierte Schaltgetriebe mit 12 Gangstufen (für spezielle Einsätze 16 Stufen) mit einer hoch entwickelten Steuerungs-Technologie. Sie enthält neben den Hauptfunktionen Gangwechsel und Kupplungs-Betätigung auch zahlreiche neue Bedien-Funktionen.
Die neuen Zwölfganggetriebe werden in den Drehmomentklassen mit 2.100 Nm (Typ G 211-12) und 2.800 Nm (G 281-12) in Direktgang-Ausführung angeboten. Zudem ist Ende des Jahres noch eine Ausführung mit bis 3.300 Nm Drehmoment (Typ G 330-12), ein einfaches Schnellganggetriebe, geplant. Die Funktionsweise aus Sicht des Fahrers entspricht der bisherigen Telligent-Schaltautomatik mit automatisierter Kupplung und einem Gebergerät, ähnlich einem ?Joystick" am Fahrersitz.

Neue Zusatzfunktionen unterstützen den Fahrer

Mercedes Power-Shift enthält neue zusätzliche Funktionen, die der Fahrer in einem eigenen Schaltfeld am Armaturenbrett bedient:
Mit dem Power-Modus kann der Fahrer kurzfristig die volle Motorleistung abrufen. Auf Knopfdruck stellt dabei die neue Schaltautomatik-Generation ein spezielles Schaltkennfeld zur Verfügung, wodurch die Agilität des Fahrzeugs erhöht wird. Dies ist besonders bei schweren Bergpassagen oder beim Einfädeln auf Autobahnen von großem Vorteil für den Fahrer, der situativ reagieren kann.
Der Freilauf-Modus Eco-Roll ist bei jedem Neustart des Fahrzeugs automatisch aktiviert und nutzt in definierten Betriebszuständen die Schwungenergie des fahrenden Lkw so weit wie möglich aus, wodurch Kraftstoff gespart wird.
Die einstellbare Tempomats-Hysterese ermöglicht es dem Fahrer, die Geschwindigkeits-Spanne variabel von +2 km/h bis +15 km/h einzustellen. Die Geschwindigkeits-Spanne zwischen Antriebs- und Bremsmoment ist somit größer und frei wählbar, wodurch der Fahrkomfort erhöht wird.
Im Rangier-Modus legt das neue Getriebe jene Aufgaben, die früher vom gekonnten Zusammenspiel aus Fahr- und Kupplungspedal abhingen, jetzt konsequent auf das Fahrpedal. Zusammen mit der direkten Umschaltung vom ersten Gang in den Rückwärtsgang ist dadurch ein feinfühliges Rangieren möglich.
Beim Freischaukel-Modus wird durch schnelles Loslassen des Fahrpedals die Kupplung sofort geöffnet und die Rückwärtsbewegung des Fahrzeugs ermöglicht. Die erneute Betätigung des Fahrpedals schließt die Kupplung wieder. Der Vorgang ist sofort wiederholbar und erleichtert dem Fahrer das Freikommen des festgefahrenen Fahrzeugs. Gleichzeitig schont der Freischaukel-Modus die Aggregate.
Die vier Rückwärtsgänge erlauben eine Feinanpassung des Getriebes an die Gegebenheiten im Einsatz und unterstützen den Fahrer. Besonders hilfreich können die schnellen Rückwärtsgänge sein, wenn lange Wege mangels Platz zum Wenden zwangsweise rückwärts zu bewältigen sind.
Forderten unsynchronisierte Getriebe in früheren Jahren den Fahrer, der kunstvoll und präzise Zwischengas geben musste, so übernimmt dies heute eine moderne Steuerungs-Technologie. Sie stellt exakt eine vordefinierte Differenzdrehzahl ein, damit der passende Anschlussgang leicht und flüssig eingelegt wird.
Basis der neuen Zwölfgang-Aggregate ist ein Dreigang-Grundgetriebe, dessen Stufung durch eine Nachschaltgruppe verdoppelt wird. Eine weitere Verdoppelung der nunmehr sechs auf dann zwölf Gänge wird durch eine Vorschalt-Splitgruppe erreicht. Je nach Einsatzart bietet Mercedes-Benz die neuen Getriebe in der für den Wirkungsgrad besonders günstigen Direktgang-Version (höchster Gang 1:1 übersetzt) an oder in einer Overdrive-Ausführung mit ?lang" übersetztem größten Gang.
Der Entfall der Synchronisierung sowie die Beschränkung auf zwölf aufeinander abgestimmte Gangstufen spart Gewicht: Beim G 211-12 sind es zum Beispiel im Vergleich zum bisherigen Getriebe rund 50 kg.

Neu: Active Brake Assist leitet im Ernstfall eine Vollbremsung ein

Elektronisches Brems-System EBS, Scheibenbremsen rundum, Hochdruck-Bremsanlage mit konstant 10 bar Druck ? unter dem Begriff ?Telligent-Bremssystem" hat der Actros all dies branchenweit in Europa durchgesetzt. Hinzu gekommen sind inzwischen eine Rollsperre gegen versehentliches Zurückrollen beim Anfahren sowie der Bremsassistent. Er erkennt an der Geschwindigkeit, mit der der Fahrer auf das Bremspedal tritt, wie intensiv der Fahrer bremsen will. In Sekunden-Bruchteilen wird der volle Bremsdruck bereitgestellt.
Darüber hinaus sind inzwischen zahlreiche weitere Sicherheits- und Assistenz-Systeme für den Actros lieferbar: Telligent-Abstandsregelung, Telligent-Spurassistent, die Telligent-Stabilitätsregelung als ESP für Lkw (nur bei 4x2-Sattelzugmaschine). Neu ist nun der Active Brake Assist, das Assistenz-System für die aktive Sicherheit. Es hilft in kritischen Situationen, die Gefahr eines Auffahrunfalls mit einem vorausfahrenden Fahrzeug zu minimieren bzw. die Unfallfolgen zu reduzieren. Mit dem Active Brake Assist unterstreicht Mercedes-Benz erneut seine Innovations-Führerschaft bei der Entwicklung und Einführung von Assistenz-Systemen zur Verbesserung der aktiven Sicherheit.

Siehe dazu auch den Artikel zum ?Actros Safety-Truck".

Komfortables und gut ausgestattetes Fahrerhaus

Der serienmäßige Fahrer-Komfort-Schwingsitz wurde ebenso wie das Komfort-Bett mit seinen stützenden Feder-Elementen in den Fernverkehrs-Fahrerhäusern in enger Zusammenarbeit mit den Experten von der Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) entwickelt.
Ein geräumiges Cockpit, mehrere Ablagen und praxisgerechte Extras gehen auf die Bedürfnisse des Fahrers ein. Wahlweise wird auf der Beifahrerseite der besonders komfortable Ruhesitz eingebaut ? auch er wurde in Zusammenarbeit mit den Rückenexperten entwickelt.

Zahlreiche neue Ausstattungsdetails zur IAA-Nutzfahrzeuge 2006

Das Fahrerhaus des Actros erhielt zur IAA-Nutzfahrzeuge 2006 eine Vielzahl von Verfeinerungen im Detail. Neu ist zum Beispiel ein zusätzlicher Frontspiegel, befestigt an der A-Säule. Er erweitert das Sichtfeld des Fahrers um den Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug, ein zusätzliches wichtiges Sicherheitsmerkmal gerade im Verteilerverkehr. Für alle Modelle gibt es nun optional eine Freisprechanlage für Mobiltelefone mit induktiver Antennenkopplung. Die Bedienung des Telefons erfolgt über Lenkradtasten.
Die optional lieferbaren neuen Aluminium-Räder erhöhen durch ihr geringes Gewicht die Nutzlast ? bei einem Vierachser handelt es sich dabei um rund 120 kg. Die Lowliner-Varianten mit niedriger Rahmenhöhe erhalten neue Luftleitkörper. Das Ergebnis ist eine bessere Aerodynamik zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Hinzu kommt eine aufgewertete Optik.

Der Mercedes-Benz Actros auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006

Gleich sechs Exponate präsentierten auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006 die ganze Bandbreite des Actros. Flaggschiff unter den Lkw ist die Sattelzugmaschine Actros 1860 LS mit Megaspace-Fahrerhaus. Ein 1848 LS als Lowliner mit niedrigem Rahmen sowie Megaspace-Fahrerhaus und ein Actros 1844 LS mit L-Fahrerhaus als Zugmaschine für Silo-Auflieger stehen ebenfalls für die Palette der Sattelzugmaschinen.
Ein Actros 2546 6x2 mit niedriger Rahmenhöhe und mit L-Fahrerhaus zeigt den Schwer-Lkw als Pritschenwagen mit Rahmen für einen Wechselbrücken-Aufbau. Den Actros als Baufahrzeug zeigt ein Vierachser des Typs Actros 4144 K 8x4/4. Durch Luftansaugung von vorne, Auspuff zwischen der zweiten und dritten Achse und den Batterien rechts zwischen der ersten und zweiten Achse ist das Fahrzeug aufbauoptimiert. Er verfügt über ein M-Fahrerhaus und trägt einen Dreiseitenkipper von Meiller, wie er ab Werk geliefert werden kann. Ebenfalls mit M-Fahrerhaus und in der Ausführung als Dreiseitenkipper ab Werk steht ein Actros 2646 K auf der Messe.

Mercedes-Benz Atego: zuverlässiger Verteiler-Lkw

Der Mercedes-Benz Atego umfasst als Verteiler-Lkw leichte und mittelschwere Fahrzeuge von 6,5 t bis 15 t, aufgelastet auch bis 16 t Gesamtgewicht. Einschließlich des Vorgängermodells sind seit 1998 mehr als 200.000 Atego ausgeliefert worden. Der Atego eignet sich dank seiner Zuverlässigkeit für jeglichen Einsatz im vielfältigen Verteilerverkehr.

Breites Motorenprogramm nach EU-Abgasrichtlinie Euro 4

Motoren nach EU-Abgasrichtlinie Euro 4 stehen im Mittelpunkt des Auftritts auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006. Das breit gefächerte Angebot umfasst drei Motoren mit vier und sechs Zylindern und 4,25 l bis 6,37 l Hubraum in sieben Leistungsklassen von 115 kW (156 PS) und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm bis 210 kW (286 PS) und 1.120 Nm als Drehmoment-Spitzenwert. Im Zuge der Umstellung auf die neue Motoren-Generation erhielten mehrere der Motoren einen deutlichen Zuwachs an Leistung und Drehmoment oder einen optimierten Verlauf der Drehmomentkurve.
Hintergrund sind Motoren auf Basis der Blue-Tec-Dieseltechnologie, die auf SCR basiert und von Mercedes-Benz seit der IAA-Nutzfahrzeuge 2004 sukzessive bei allen schweren und mittelschweren Nutzfahrzeugen eingeführt worden ist. Die Blue-Tec-Dieseltechnologie steht für die Erfüllung der Euro 4-Abgasrichtlinie ebenso wie für die Einhaltung er Emissions-Grenzwerte der 2008 einsetzenden und nochmals verschärften EU-Abgasrichtlinie Euro 5.
Die Kraftübertragung übernehmen manuelle Schaltgetriebe von Mercedes-Benz mit sechs und neun Gängen. Besonders komfortabel ist die optional erhältliche Telligent-Schaltautomatik (bis 240 PS), mit der ohne Kupplungs-Betätigung geschaltet wird. Dies bringt vor allem beim Anfahren, Rangieren und Rückwärtsfahren eine wesentliche Erleichterung. Ferner schont der präzise Gangwechsel das Getriebe, und der Fahrer wird im Straßenverkehr entlastet. Auf Wunsch gibt es den Atego ebenfalls mit einem Automatik-Getriebe.

Mit umfangreicher Serien-Ausstattung sicherer Lkw seiner Klasse

Das Telligent-Bremssystem steuert Scheibenbremsen rundum und eine Druckluftanlage mit 10 bar Konstant-Bremsdruck. Das führt zu kurzen Bremswegen und einem günstigen Fading-Verhalten. Außer dem Anti-Blockier-System (ABS) gibt es auf Wunsch Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) und Bremsassistent (BA) dazu. Lediglich die Kipper ab 12 t zulässigem Gesamtgewicht und die Allradfahrzeuge erhalten an der Hinterachse bzw. rundum Trommelbremsen wegen der Verschmutzungs- und Beschädigungsgefahr bei Fahrten in der Baustelle bzw. im Gelände.

Einmalig: Fahrerhaus in fünf Varianten mit drei Cockpits zur Wahl

Den Mercedes-Benz Atego gibt es mit Standard-Fahrerhaus (S), als S-Haus mit 180 mm verlängerter Rückwand, mit langem Fahrerhaus (L) sowie langem Fahrerhaus und Hochdach. Dieses größte Fahrerhaus bietet eine Stehhöhe von 1.910 mm. Auf Wunsch ist ebenfalls eine Doppelkabine zu erhalten.
Einmalig ist die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Cockpits. Das besonders funktionelle und kompakte ?Verteiler-Cockpit" konzentriert alle wesentlichen Elemente der Fahrzeug-Bedienung rund um den Fahrersitz. Nach rechts steht viel Raum zur Verfügung, nutzbar zum Beispiel für einen komfortablen Durchstieg auf der Beifahrerseite oder einen Mittelsitz. Das ?Fernverkehrs-Cockpit" ergänzt die Basisversion mit einer Vielzahl zusätzlicher Ablagen. Der Begriff ?Komfort-Cockpit" steht für eine uneingeschränkt fernverkehrstaugliche Variante des Fahrer-Arbeitsplatzes. Dazu gehören ein abermals verfeinertes Ablagenkonzept und die Verwendung ausgesuchter und besonders hochwertiger Materialien.

Komfort und Funktionalität

In allen Modellen erledigt der Fahrer Routine-Kontrollen weitgehend von seinem Sitzplatz aus. Der Funktions-Check zeigt auf Tastendruck den Motorölstand, den Öldruck und die eventuell erforderliche Nachfüllmenge, die Flüssigkeitsstände für Kühlmittel und Scheibenwaschanlage sowie den Bremsbelag-Verschleiß an. Neu ist ein zusätzlicher Frontspiegel, befestigt an der A-Säule. Er erweitert das Sichtfeld des Fahrers um den Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug, ein zusätzliches wichtiges Sicherheitsmerkmal gerade im innerstädtischen Verteilerverkehr.
Zum Atego gehört der niedrige Einstieg in die Kabine mit nur einer Stufe bei den leichten Versionen. Basis hierfür ist ein besonders niedriger Rahmen mit abgesenktem Vorderteil.

Atego 1222: niedrige Rahmenhöhe, hohe Nutzlast, mautfrei bis 11,99 t zGG

Auf der Grundlage dieses Konzepts ist auch der Atego 1222 entstanden. Sein besonderer Vorteil besteht in der Kombination eines niedrigen Rahmens mit dem Vierzylinder-Motor OM 924 LA. Das Triebwerk leistet 160 kW (218 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von 810 Nm.
Gegenüber einem vergleichbaren Sechszylinder ist der Vierzylinder rund 100 kg leichter, die der Nutzlast zugute kommen. Gegenüber einem vergleichbaren Zwölftonner mit Standardrahmen verfügt das Niedrigrahmen-Fahrzeug über eine 350 kg höhere Nutzlast. Dank seines zulässigen Gesamtgewichts von 11,99 t fährt der Atego 1222 überdies mautfrei und ist von vielen Ein- und Durchfahrts-Beschränkungen ausgenommen.

Spektrum vom 7,5-Tonner bis zum Allradkipper mit 16 t zGG: der Mercedes-Benz Atego auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006

Fünf Ausstellungs-Fahrzeuge verdeutlichten auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006 das breite Spektrum des Mercedes-Benz Atego. Highlight ist ein Atego 818 L mit Pritsche und Plane, als 7,5-Tonner der Bestseller im Programm. Der Leicht-Lkw verfügt unter anderem über das S-Fahrerhaus mit Verteiler-Cockpit und die Telligent-Schaltautomatik. Neu ist die optional lieferbare Rangierbeleuchtung: Seitlich vor der Hinterachse angebrachte Arbeitsscheinwerfer leuchten bei eingelegtem Rückwärtsgang den Raum hinter dem Fahrzeug breit aus und erhöhen damit die Funktions-Sicherheit beim Rangieren.
Mautfrei und mit hoher Nutzlast fährt der Atego 1222 L mit niedrigem Rahmen. Der leichte 11,99-Tonner mit Luftfederung ist mit einem Kühlkoffer versehen. Zur Ausstattung gehören unter anderem das S-Fahrerhaus und die Telligent-Schaltautomatik. Ein weiterer Atego 1229 L repräsentiert den klassischen Zwölftonner im Verteilerverkehr. Der Pritschenwagen mit verlängertem S-Fahrerhaus und Komfort-Cockpit verfügt über einen Curtainsider-Aufbau und ist für ein Gesamtzuggewicht von 28 t ausgelegt. Ein Atego 1529 L mit L-Fahrerhaus und Hochdach beweist die vielfältigen Fähigkeiten des Atego. Das elektrisch zu bedienende Schiebedach sowie das gesamte Interieur des Fahrerhauses mit gebürstetem Stahl oder eine Zusatzheizung mit Betätigungs-Schalter an dem Bett vermitteln ebenso Komfort wie die Sitz-/ Liegen-Kombination im Fond. Sie bietet alternativ zwei Schlafplätze oder vier Sitze. Dazu passt der Möbelkoffer-Aufbau mit Ladebordwand.
Für andere Einsatzgebiete eignet sich ein Atego 1624 A. Der allradgetriebene Pritschenwagen mit Kippaufbau und Ladekran zeichnet sich durch hohe Geländegängigkeit aus, verstärkt durch Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachse. Das Ausstellungs-Fahrzeug mit verlängertem S-Fahrerhaus und Telligent-Schaltautomatik ist auf 16 t zGG aufgelastet.

Axor: das Bindeglied zwischen Actros und Atego

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Optisch und technisch eng an den Actros angelehnt, bildet der Axor als Spezialist für die Mittelstrecken in Europa sowie für den schweren Verteilerverkehr und die Baubranche das Bindeglied zwischen Atego und Actros. Vor zwei Jahren zur IAA-Nutzfahrzeuge 2004 umfassend erneuert und zu einer kompletten Baureihe erweitert, startet der Axor nun mit einem breiten Angebot an Turbodiesel-Motoren auf Basis der Blue-Tec-Dieseltechnologie, die den EU-Abgasrichtlinien Euro 4 und Euro 5 entsprechen. Außerdem erhält der Axor optional zusätzliche Sicherheits-Systeme und Komfort-Ausstattungen.

Motoren mit Blue-Tec-Dieseltechnologie erfüllen EU-Abgasrichtlinien Euro 4 und Euro 5

Reihen-Sechszylinder-Dieselmotoren sind von Beginn an eine Spezialität des Axor. Das Angebot setzt sich aus Triebwerken der Baureihe 900 mit 6,4 l und 7,2 l Hubraum sowie dem OM 457 LA mit 12 l Hubvolumen zusammen. Maßgeschneidert für den Verteilerverkehr sind die leichten Motoren der Baureihe OM 906 LA. Sie leisten in drei Stufen zwischen 175 kW (238 PS) und 210 kW (286 PS). Der größere OM 926 LA bringt es auf 240 kW (326 PS). Ein maximales Drehmoment von bis zu 1.300 Nm in der kräftigsten Ausführung belegt die hohe Durchzugskraft der kompakten Triebwerke.
Der großvolumige Reihen-Sechszylinder OM 457 LA steht in drei Leistungsstufen zur Verfügung. 265 kW (360 PS), 295 kW (401 PS) und 315 kW (428 PS) mit bis zu 2.100 Nm Drehmoment sind für den schweren Verteilerverkehr, auch mit Anhänger oder Trailer, und den Fernverkehr optimal geeignet. Alle Ausführungen des Motors OM 457 LA stehen wahlweise als Blue-Tec 4 (entsprechend der EU-Abgasrichtlinie Euro 4) oder Blue-Tec 5 (Euro 5) zur Verfügung.
Beim Mercedes-Benz Axor stehen je nach Einsatzforderungen unterschiedliche Getriebe mit sechs, neun oder 16 Gängen zur Verfügung. Als Option ist in Verbindung mit dem 16-stufigen Direktgang-Getriebe G 211 außerdem die automatisierte Telligent-Schaltung erhältlich.

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Schnelleres und effektiveres Bremsen

Telligent ist auch das Stichwort für die Bremsanlage: Der Axor besitzt rundum Scheibenbremsen und eine Druckluftanlage mit 10 bar Konstantdruck ? Basis für kurze Bremswege und geringes Fading bei hoher Brems-Beanspruchung. Eine Ausnahme bilden die Baustellen-Fahrzeuge mit Trommelbremsen aufgrund möglicher Verschmutzung oder Beschädigung der Bremsanlage bei Fahrten abseits der Straße.

Neue Systeme erweitern das Sicherheitsniveau

Zur bisher bereits für den Axor als Sattelzugmaschine lieferbaren Telligent-Stabilitätsregelung gibt es auf Wunsch seit August 2006 die Telligent-Wankregelung dazu, die für Fahrzeuge mit Motorleistungen bis 240 kW (326 PS) zur Verfügung steht. Diese beiden bereits aus dem Actros bekannten Sicherheitssysteme erhöhen das Sicherheitsniveau des Axor weiter. Der Begriff Telligent-Wankregelung steht dabei für ein Federungs- und Dämpfungssystem, das durch eine Stoßdämpfer-Regelung die Dämpfungs-Charakteristik ständig der jeweiligen Fahrsituation, der Beschaffenheit der Fahrbahn und dem Beladungszustand anpasst.

Wartung

Die Service-Intervalle liegen im Fernverkehr bei 100.000 km. Seine Routine-Kontrollen erledigt der Fahrer des Axor weit¬gehend von seinem Sitzplatz aus. Der Funktions-Check im Armaturenbrett zeigt auf Tastendruck den Motorölstand, den Öldruck und die eventuell erforderliche Nachfüllmengen an, die Flüssigkeitsstände für Kühlmittel und Scheibenwasch-anlage sowie den Bremsbelag-Verschleiß.
Neu ist ein zusätzlicher Frontspiegel, befestigt an der A-Säule. Er erweitert das Sichtfeld des Fahrers um den Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug, ein zusätzliches wichtiges Sicherheitsmerkmal gerade im Verteilerverkehr.

Schlüssiges Programm an Sattelzugmaschinen und Solowagen

Einst in Form einer zweiachsigen Sattelzugmaschine gestartet, können die Axor-Interessenten inzwischen aus einem umfangreichen Programm wählen. Zur 4x2-Sattelzugmaschine gesellen sich schwere Solowagen als Zweiachser (4x2 und 4x4) mit 18 t Gesamtgewicht sowie Dreiachser mit 26 t Gesamtgewicht (6x2 und 6x4).
Dies ergibt eine in sich geschlossene Familie schwerer Lkw im Bereich Verteiler-, Fern- und Bauverkehr.

Neben dem Standard-Fahrerhaus (S) gibt es ein S-Haus mit verlängerter Rückwand, das 180 mm mehr Platz bietet. Das lange Fahrerhaus (L) und das L-Haus mit Hochdach und 1.910 mm Stehhöhe zeigen, dass sich nicht nur äußerlich die Verwandtschaft des Axor zum Actros bemerkbar macht: Viele Details rund um das Cockpit bis hin zu den Betten im Fernverkehrs-Fahrerhaus stammen unmittelbar aus dem Actros oder entsprechen seinem Standard.

Drei Cockpits zur Wahl, neue Ausstattungsdetails

Analog zum Mercedes-Benz Atego stehen für den Axor drei Cockpits zur Wahl, die auf unterschiedliche Einsätze abgestimmt sind. Das funktionelle ?Verteiler-Cockpit" konzentriert die wesentlichen Bedien-Elemente kompakt rund um den Arbeitsplatz des Fahrers. Nach rechts bleibt größtmöglicher Raum für den Durchstieg oder einen zusätzlichen Platz in der Mitte. Das ?Fernverkehrs-Cockpit" ergänzt die Basisversion mit einer Vielzahl weiterer Ablagen. Das ?Komfort-Cockpit" schließlich ist eine fernverkehrstaugliche Einrichtung für den Axor.
Als neues Ausstattungsmerkmal steht für den Axor mit verlängertem S-Fahrerhaus ein Bett mit den Maßen 1 960 x 600 mm zur Verfügung ? ideal für Warte- oder Ruhezeiten im Verteilerverkehr. Für alle Modelle gibt es nun optional eine Freisprechanlage für Mobiltelefone mit induktiver Antennenkopplung. Die Bedienung des Telefons erfolgt über Lenkradtasten.

Der Mercedes-Benz Axor auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006

Drei Mercedes-Benz Axor repräsentierten die Baureihe auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006. Ein Axor 1829 L (Euro 4-Ausführung) als Pritschenwagen mit Kofferaufbau und Hebebühne steht für ein nutzlastoptimiertes Verteilerfahrzeug mit luftgefederter Hinterachse im überwiegenden Solo-Einsatz. Das S-Fahrerhaus ist unter anderem mit dem funktionellen Verteiler-Cockpit ausgerüstet.
Ein Axor 2543 L (Blue-Tec 5) als Pritschenwagen mit Rahmen für Wechselbrücken beweist mit L-Fahrerhaus und Hochdach die Eignung des Axor für den schweren Verteilerverkehr. Das dreiachsige Fahrzeug mit Voll-Luftfederung verfügt zusätzlich über die Telligent- Wankregelung. Das Fahrerhaus zeichnet sich durch eine Komfortlagerung aus, das Komfort-Cockpit, ein Innendekor aus gebürstetem Stahl und weitere Features wie eine Ablagebox mit integriertem Kühlschrank unter dem Bett. Ein sogenanntes ?Biodiesel-Paket" stellt die Verwendung von günstigem Biodiesel sicher.

[Fotos: Mercedes-Benz]

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