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Positives erstes Halbjahr für baden-württembergische Bauwirtschaft

Förderung von Wohneigentum bei privater Altersvorsorge notwendig

Stuttgart. Die Baukonjunktur in Baden-Württemberg hat sich im ersten Halbjahr 2006 spürbar belebt. Erstmals seit elf Jahren konnte der Fachverband Bau Württemberg deshalb eine positive Halbjahresbilanz ziehen. So lagen die Auftragseingänge um 14,2% über Vorjahresniveau, bei den Umsätzen führte die gestiegene Baunachfrage zu einem Zuwachs um 10,7%.
„Endlich sind die Auftragsbücher unserer Firmen wieder besser gefüllt. Es ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu spüren, und zwar in allen Bausparten. Dadurch gab es bislang auch erheblich weniger Insolvenzen auf dem Bau als noch im Vorjahr", verkündet der neue Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Horst Köhler.

Getragen wird der baukonjunkturelle Erholungsprozess in Baden-Württemberg vor allem vom Wohnungsbau. Hier gab es ein Umsatzplus um 12,8 %. Gleichzeitig kletterten die Wohnungsbaugenehmigungen um 20,9 % nach oben. Auch der Wirtschaftsbau verzeichnete mit 9,3% steigende Umsätze. Ebenfalls erholt zeigte sich der Öffentliche Bau. Der Umsatz in dieser Sparte lag im ersten Halbjahr bei 9,4%, die Aufträge stiegen sogar um 22,5%, wobei insbesondere im Straßenbau die Nachfrage deutlich nach oben ging. Durch die verbesserte Auftragslage hat sich zudem die Beschäftigungssituation auf dem Bau etwas stabilisiert. Bis Ende Juni 2006 wurden mit -2,4% deutlich weniger Arbeitsplätze abgebaut als noch in den Vorjahren. Parallel dazu ging die Zahl der offenen Stellen spürbar nach oben. Auch bei den Auszubildenden gab es bereits das zweite Jahr in Folge einen leichten Zuwachs.

Trotz dieser positiven Entwicklung hält der Verbandsvorsitzende Horst Köhler jedoch eine allgemeine Euphorie für verfrüht. Zwar zeige die Auftragskurve seit Jahresbeginn kontinuierlich nach oben, jedoch schwächte sich diese Entwicklung im Monat Juni wieder etwas ab. Grund für die sprunghaft gestiegene Nachfrage, insbesondere im Wohnungsbau, seien laut Köhler Vorzieheffekte, die durch die angekündigte Mehrwertssteuererhöhung sowie die Streichung der Eigenheimzulage zu einem regelrechten Auftragsschub geführt hätten. „Nun werden diese Aufträge sukzessive abgearbeitet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Monaten entwickelt. Wir rechnen eher mit einem Abflauen der Nachfrage. Gemessen an den Vorjahren haben wir aber noch immer ein hohes Niveau." Bis Jahresende erwartet der Fachverband Bau für die baden-württembergische Bauwirtschaft ein Umsatzplus von 2 bis 3 %.

Kritisch sieht die Bauwirtschaft die mittelfristige Wohnraumversorgung im Land. Denn während nach wie vor in Baden-Württemberg sowohl die Zahl der Einwohner als auch die der Haushalte steigt, wird gleichzeitig immer weniger neuer Wohnraum geschaffen. So lag die Anzahl der fertig gestellten Neubauwohnungen im vergangenen Jahr unter ca. 36.000 und damit erneut unter dem vom Statistischen Landesamt errechneten jährlichen Durchschnittsbedarf von 40.000 Wohneinheiten. In vielen Ballungszentren und Universitätsstädten des Landes herrscht bereits jetzt Wohnungsmangel.

Um den Wohnungsbau nachhaltig zu stärken, fordert der Verband daher schnellstmöglich eine neue wirksame Form der Wohnbauförderung. „Die Bildung von Wohneigentum muss als gleichwertige Alternative bei der privaten Altersvorsorge anerkannt werden. Mietfreies Leben im Alter ist das sicherste Mittel gegen mögliche Altersarmut", erklärt Verbandschef Horst Köhler. Zwar ist die Wohneigentumsförderung bereits jetzt im Riestermodell vorgesehen, jedoch gegenüber anderen Anlageformen benachteiligt, unter anderem weil das angesparte Kapital beim Kauf von Wohneigentum innerhalb weniger Jahre zurückbezahlt werden soll. Dies führt zu außerordentlichen Belastungen für den Bauherrn. Deshalb muss nach Ansicht der Bauwirtschaft das sogenannte Entnahmemodell dringend nachgebessert werden.

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