Neu entwickelte Liebherr-Baureihe von Teleskopladern

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Liebherr startet Markteinführung der neu entwickelten Baureihe von Teleskopladern

Liebherr hat vor kurzem mit der Markteinführung seiner neuen Teleskoplader begonnen. Die ersten verfügbaren Geräte werden vornehmlich als Mietmaschinen der Liebherr-Mietpartner-Organisation im deutschsprachigen Raum angeboten, damit sich möglichst viele Kunden von der Qualität dieser neuen Gerätegattung im großen Liebherr-Baumaschinenprogramm überzeugen können. Die bislang von den Liebherr-Mietpartnern angebotenen Teleskoplader werden nach Angabe des Unternehmens stark nachgefragt und das Kundenecho sei durchweg positiv.
Die gesamte, vier Modelle umfassende Baureihe wird Liebherr erstmals auf der BAUMA 2007 in München präsentieren. Als Einzelexponate waren die Liebherr-Teleskoplader bereits auf der NORDBAU 2006 (7.-12. September in Neumünster) und sind noch auf der GALABAU 2006 (13.-16. September in Nürnberg) zu sehen.
Die leistungsfähigen Teleskoplader werden in den vier Versionen TL 435?10, TL 435?13, TL 445-10 und TL 442-13 gebaut. Diese Maschinen bieten Hubhöhen von 10 bis 13 Metern und Traglasten zwischen 3,5 und 4,5 Tonnen. Alle Geräte sind mit einem turbogeladenen Vierzylinder-Reihenmotor ausgestattet, der eine Leistung von 80 kW / 109 PS erbringt.

Wie bereits bei der Einführung anderer Baureihen von Liebherr-Baumaschinen, wie zum Beispiel der Radlader in den 1980er-Jahren, stellt Liebherr die Teleskoplader zunächst unter der Federführung eines bewährten Fertigungsstandortes her. Die Liebherr-Werk Telfs GmbH in Österreich, die traditionell für Planierraupen, Laderaupen und Rohrleger verantwortlich ist, hat die neuen Teleskoplader nicht nur entwickelt und zur Serienreife gebracht, sondern produziert diese auch in einer separaten Fertigungslinie.

Leistungsfähig und universell einsetzbar

Dank einer optimalen Schwerpunktverteilung, die durch den niedrigen Anlenkpunkt des Teleskopauslegers erreicht wurde, bieten die neuen Teleskoplader laut Herstellerangabe sowohl im Hubeinsatz als auch beim Laden eine hervorragende Standsicherheit und eine im oberen Reichhöhenbereich besonders große Hubkraft. Zur Optimierung der Biegesteifigkeit wurde der Teleskopausleger mit einem halbrundförmig kontinuierlich gekrümmten Untergurt versehen. Dieses konstruktive Grundprinzip ovaloider Auslegerprofile ermöglicht höchste Traglasten und hat sich bei den Liebherr-Fahrzeugkranen seit langem bewährt.

Eine Hochleistungs-Arbeitshydraulik und der hydrostatische Liebherr-Fahrantrieb sorgen bei den neuen Teleskopladern für kraftvolles, schnelles Arbeiten und kurze Arbeitsspiele. Die stufenlose Regulierung und das feinfühlige Ansprechverhalten des hydrostatischen Fahrantriebes sollen ein exaktes und zügiges Manövrieren sowie ein ruckfreies Fahren ohne Schaltvorgänge über den gesamten Geschwindigkeitsbereich erreichen.
Alle vier Liebherr-Teleskopladertypen basieren auf dem selben Fahrzeug-Chassis. Aufgrund ihrer Wendigkeit sind die kompakt gebauten Maschinen für den Einsatz in beengten Platzverhältnissen geeignet. Mit ihrem äußerst engen Wenderadius von maximal 3,80 m gelten sie als führend in ihrer Geräteklasse.
Drei verschiedene Lenkarten ? Vorderradlenkung, Allradlenkung oder Hundegang ? stehen per elektronischer Vorwahl einfach und schnell zur Verfügung. Vor dem Umschalten in eine andere Lenkart ist ein Ausrichten der Räder, wie bei konventionellen Geräten üblich, nicht erforderlich.
Zahlreiche Anbaugeräte machen die Liebherr-Teleskoplader zu universellen Arbeitsmaschinen - vom einfachen Ladebetrieb über die unterschiedlichsten Hochbaueinsätze, bis zu hoch spezialisierten Industrieaufgaben im Recycling und Materialumschlag.

Präzise Steuerung für feinfühliges Arbeiten

Die neuen Teleskoplader lassen sich durch die Liebherr-Einhebelbedienung (Joystick) äußerst präzise bedienen. Alle Joystickbewegungen werden durch die Liebherr-Hydrauliksteuerung unabhängig von der zu bewegenden Last exakt in die entsprechende Arbeitsbewegung des Auslegers umgesetzt. Für einfaches Vorwärts- und Rückwärtsfahren wurden in den Joystick außerdem Fahrtrichtungsschalter integriert. Durch Betätigung der elektronischen Feinsteuerfunktion kann der Fahrer die Geschwindigkeit der Arbeits- und der Fahrhydraulik in drei Stufen reduzieren, um noch feinfühligeres Arbeiten zu ermöglichen.
Für die beiden Teleskoplader-Modelle mit 13 Meter Hubhöhe bietet Liebherr einen optionalen Seitenverschub des Auslegers an. Dieser wird durch seitliches Versetzen der Abstützpratzen erreicht. Das Arbeitsgerät wird so über den gesamten Verstellbereich absolut parallel zum Boden bewegt. Damit verfügen die Liebherr-Teleskopader über eine Option zum sicheren, präzisen Bewegen der Last auch in großen Höhen, ohne den Teleskoplader umsetzen zu müssen.

Fahrerkomfort und Sicherheit

Komfort und Sicherheit des Fahrers waren bei der Entwicklung der neuen Geräte von großer Bedeutung. Ergonomische Bedienelemente in einer großzügig dimensionierten Fahrerkabine sorgen für entspanntes Arbeiten. Große Fensterflächen und der niedrige Anlenkpunkt des Auslegers gewährleisten eine gute Sicht in alle Richtungen.
Mit der optional erhältlichen Autogas-Funktion lässt sich der Fahrerkomfort noch weiter steigern. Sie regelt die Drehzahl des Dieselmotors und damit die Geschwindigkeit der Arbeitshydraulik in Abhängigkeit zur jeweiligen Joystick-Auslenkung automatisch und erhöht durch noch schnellere Arbeitsspiele die Gesamtwirtschaftlichkeit.
Die akustische und visuelle Überlast-Warneinrichtung informiert den Fahrer ständig über die aktuelle Traglastsituation des Gerätes. Als Weltneuheit für Teleskoplader reduziert eine serienmäßige Lastmoment-Begrenzung auch die Geschwindigkeit der Arbeitshydraulik automatisch und ermöglicht so eine sichere Annäherung an die maximale Nennlast.

Wirtschaftlicher Betrieb und geringer Wartungsaufwand

Das Zusammenspiel von hydrostatischem Fahrantrieb und Dieselmotor sorgt für kraftstoffsparendes Fahren besonders bei häufigen Fahrtrichtungswechseln. Wirtschaftliches, komponentenschonendes Arbeiten wird auch durch die Load-Sensing-Bedarfssteuerung erreicht, die dafür sorgt, dass die Pumpe der Arbeitshydraulik immer nur die exakt notwendige Ölmenge liefert.
Der Einsatz modernster Komponenten aus der Liebherr-Produktpalette und gut zugängliche Wartungspunkte von Dieselmotor und Hydrauliksystem reduzieren laut Hersteller den Wartungsaufwand auf ein Minimum.
Die neuen Teleskoplader von Liebherr bieten ein breites Einsatzspektrum, mit dem sich anspruchsvolle Aufgaben am Bau ebenso zuverlässig erledigen lassen sollten wie eine Vielzahl unterschiedlicher Industrieanwendungen. Entscheidend für den Praxisnutzen dieser neuen Liebherr-Baumaschinengattung sei die Kombination aus modernstem Gerätedesign und einem einzigartigen Gesamtpaket richtungweisender Technologien. Zu nennen wären dabei insbesondere der stufenlose hydrostatische Fahrantrieb, das Liebherr-Auslegerprofil, die lastunabhängige Arbeitshydraulik sowie die intelligente Litronic-Steuerung.

[Fotos: Liebherr]
bearbeitet 15. September 2006 von Bauforum24