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Was passiert eigentlich mit der Alufolie einer Schokoladentafel, wenn die Schokolade vernascht wurde?

Im Sinne eines Umweltbewusstseins kann es nur eine Antwort geben: Die Folie wird recycelt, denn das Metall ist einfach zu kostbar, um es wegzuwerfen. Außerdem ist es wesentlich schwieriger, neues Aluminium zu gewinnen, als reines Aluminium einzuschmelzen. Daher wandert die Alufolie durch den Kreislauf der Wiederverwertung und vielleicht landet sie bei AMR, der Aluminium Metall Recycling GmbH, in Grevenbroich. Das Unternehmen presst Aluschrott zu Ballen. Seit kurzem nimmt auf dem Betriebsgelände ein neuer Cat-Mobilbagger M325 CMH, den angelieferten Schrott in Empfang und füttert damit die Presse.

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Synchrones Umschlagen von Aluschrott: Der alte M318 CMH und sein größerer Bruder aus
der Cat-Familie der Umschlagbagger füttern die Presse.


Der Aluschrott ist meist schon vorsortiert nach Reinheitsgrad und Alusorten, bevor ihn der Greifer des neuen Mobilbaggers aufnimmt und in die Pressanlage wirft. Die gepressten Aluballen werden dann eingelagert, bis sie mit eigenen Lkw zu den Kunden, das sind Aluwerke in der Umgebung, gefahren werden und zwar erfolgt die Lieferung just in time bis zu 24 Stunden. Jährlich verlassen 80 000 Tonnen Alu das Unternehmen, davon 60 000 Tonnen in gepresster Form, der Rest wird eingelagert. Die Aluballen sind entweder lose Pakete, werden auf Paletten gepackt oder auf Kanthölzer angeliefert. ?Wir haben uns ganz auf die Wünsche der Kunden eingestellt", so Markus Claff, der seit 2000 das Ruder als Geschäftsführer von AMR übernommen hat. Seitdem hat der 1997 gegründete Betrieb einen Wandel vom reinen Handelshaus zu einem Unternehmen, bei dem Dienstleistungen im Vordergrund stehen, hinter sich.

Den Umschlag mit Aluschrott hat bis vor wenigen Wochen ein M318 CMH, der kleine Bruder des M325 CMH aus der Cat-Familie der Umschlagbagger, allein erledigt und zwar verrichtete er seinen Dienst bereits 8 500 Betriebsstunden. Doch dies hat Verschleißspuren hinterlassen. Nicht zuletzt deshalb, weil mit dem Gerät oft bis an die Belastungsgrenze gearbeitet wurde. Daher stand der Betrieb vor der Wahl, ein neues Gerät anzuschaffen und entschied sich wiederum für eine Baumaschine der Marke Cat. AMR wählte jedoch seinen neuen Mobilbagger gleich zwei Nummern größer, damit er mehr Schrott bewegen kann, weniger stark dem Verschleiß ausgesetzt ist und von vornherein nicht so stark beansprucht wird. Somit hat er noch Leistungsreserven übrig, die sich langfristig bemerkbar machen. ?Es ist eben ein Unterschied, ob ich mit dem Auto, das auf 200 km/h ausgelegt ist, auch immer bis zum Anschlag fahre, oder ob ich mit einem Auto, das eigentlich 300 km/h fahren könnte nur 200 km/h schnell unterwegs bin", zieht Stephan Vogt, Verkaufsrepräsentant der Zeppelin-Niederlassung Neuss den Vergleich.

Vor messerscharfem Aluminium schützen

Außerdem ließ das Recyclingunternehmen den alten Bagger komplett von der Zeppelin-Niederlassung Neuss überholen, denn bei AMR wird in drei Schichten gearbeitet ? Maschinenausfälle dürfen nicht passieren - und der Betrieb mit seinen 35 Mitarbeitern wollte ein Stand-by-Gerät einsatzbereit haben. ?Ich kenne die Maschine, ihre Schwächen und Stärken und weiß, auf was ich mich einlasse", erklärt Markus Claff, für den ein gebrauchtes Gerät keine wirkliche Alternative gewesen wäre. Zusammen mit Zeppelin und Cat haben die Mitarbeiter von AMR die Schwachstellen des alten Umschlagbaggers beziffert und sich überlegt, wie diese beseitigt werden können. Die Zeppelin-Servicemitarbeiter aus Neuss bauten neue Hubzylinder sowie einen überholten Pratzenzylinder ein. Ebenfalls erneuert wurde die Zentralschmieranlage und ausgetauscht wurden Teile der Elektronik. Da die im Schrott enthaltenen Alubleche messerscharf sind, sind die empfindlichen Hydraulikleitungen am Ausleger besonders stark gefährdet. Sie müssen besonders geschützt werden, damit sie keine Angriffsflächen mehr bieten. Daher wurden sie nicht nur erneuert, sondern zum Schutz wurde am Stiel eine extra Platte angebracht. Darüber hinaus baute Zeppelin ein Gitter vor die Lampen ein.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

?Den neuen Bagger mit dem alten Gerät zu vergleichen, wäre ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen", kommentiert der Geschäftsführer von AMR die Leistung der beiden Maschinen. Den Umschlag von Aluminium unterstützt ein Cat-Radlader 950 G der Serie II, der den Aluschrott zu einem Haufen auftürmt, damit ihn die Umschlagmaschine leichter aufnehmen kann. Seitdem bei AMR der M325 CMH im Einsatz ist, hat auch er deutlich weniger zu tun und ist viel weniger gefordert, da der neue Bagger eine größere Reichweite besitzt. Was beim M325 CMH laut dem Geschäftsführer noch hervorsteche, seien seine einfache Steuerung, die Übersichtlichkeit und der Fahrerkomfort. ?Selbst beim Dieselverbrauch sind wir nach unten gegangen, was nicht zuletzt an der neuen Motorentechnologie liegt", so Markus Claff. ?Mit dem neuen Bagger ist Cat ein Meisterwerk gelungen, an dem es wirklich nichts auszusetzen gibt."

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AMR-Geschäftsführer, Markus Claff, Zeppelin-Verkaufsrepräsentant, Stephan Vogt und
AMR-Betriebsleiter, Patric Pohl (v.l.n.r.) beim Vergleich von alter mit neuer Cat-Maschine.

(Fotos: Zeppelin)

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