Baggerfritz 40 Geschrieben 13. Juli 2006 Autor Geschrieben 13. Juli 2006 Moin Fritz,vielen Dank! Wie wird denn das Ausbruchmaterial raustransportiert?Wie lange halten denn diese Schneidevorrichtungen (Rollenmeißeln)? Aus welchem Material sind sie?Finde ich erstaunlich. Wenn man bedenkt, dass dieses Monster den Berg zerschneidet ...Wie dicht dran stehen die Maschinenführer? Ich vermute mal dass man nicht vorne stehen kann, wenn das Gerät läuft. Oder wird alles per Video überwacht?/HolgerHallo!Das Ausbruchmaterial wird über ein Förderband aus dem Tunnel gefahren. Auf den Bildern vom Schneidrad siest du am Rand in regelmäßigen Abständen Öffnungen. Dort wird das Material aufgenommen und durchs Schneidrad auf ein Förderband geschüttet, welches seinen Anfang in der Radnabe hat. Dann gehts auf dem Band duch den ganzen Tunnel ins Freie.Die Rollenmeißeln sind aus Hardox- Stahl, aber wie lange die halten weiß ich ehrlichgesagt nicht.Die ganze Maschine geht computergesteuert, der Maschinenführer sitzt in einer Kabine von der aus er außer ein paar Bildschirme eigentlich nichts sieht. Viedeoübertragung gibts auch in der TBM, ja. Wirklich genau kenn ich mich da nur leider auch ned aus.... Zitieren
tunnelmani 143 Geschrieben 13. Juli 2006 Geschrieben 13. Juli 2006 (bearbeitet) Hallo HolgerWie lange ein Rollenmeissel hält hängt von der Festigkeit/Härte des abzubauenden Gesteins ab.Bei der Lötschberg-TBM ( harter Granit und Gneis ) und auch im Gotthard gab es Meissel die hielten nicht mal einen Tag, so hart war das Gestein. Ein Bohrhub von 2m hat dann gut und gerne bis über 2 Stunden gedauert.Bei der Islisberg-TBM hingegen ( Sandstein und Mergel ) war der Verschleiss der Rollenmeissel in der Regel so gering dass die Meissel meistens nur gewechselt werden mussten weil die im Meissel eingebauten Rollenlager ihren Geist aufgegeben haben und die Meissel dann blockierten und einseitig abgeschliffen wurden. Da dauerte ein Bohrhub von 2m "nur" etwa 40-50 Minuten. Zur Lärmbelästigung : Auf einer Hartgesteinsmaschine wie am Lötschberg oder Gotthard ist der Lärm zuvorderst auf der TBM Ohrenbetäubend nicht zuletzt wegen den Ankerbohrgeräten, wer je schon mal dort war weiss wovon ich rede. Bei einer Schildmaschine in weicherem Gestein ist die Lärmbelastung um einiges geringer, man kann dort vorne ohne weiteres noch miteinander sprechen was auf einer Hartgesteins-TBM während des Betriebs unmöglich ist. Bei Schildmaschinen relativ Lärmintensiv sind die Ventilatoren ( Bewetterung ) und die Entstaubungsanlage.Der Steuerstand einer TBM ist meistens auf dem 1. Nachläufer hinter der TBM untergebracht, mit Blick zur Schildrückseite. Bildschirme mit Videokamerabildern sind vorhanden, meistens von den kritischen Uebergabestellen der Ausbruchförderbänder.Die Vibrationen bei einer Hartgesteins-TBM sind enorm, da wird man richtig durchgeschüttelt. Bei einer Schildmaschine in weicherem Gestein oder in Sedimenten sind die Vibrationen um vieles kleiner. Ich hoffe dass ich einige Fragen beantworten konnte.Sollten noch mehr Fragen auftauchen bin ich gerne bereit diese zu beantworten.Gruss und "Glück Auf"Manfred bearbeitet 13. Juli 2006 von tunnelmani Zitieren
Holger 1 Geschrieben 13. Juli 2006 Geschrieben 13. Juli 2006 Danke für eure Antworten! Sehr intressant! Zitieren
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