Die Logistik einer Kanalbaustelle

[Mr_Jay-X 7]

Sommer 2005 irgendwo in Deutschland auf einer viel befahrenden Strasse stehen 3 Männer. Mit Plänen Maßband und Sprühfarbe erledigen Sie dort Ihre Arbeit. Hier eine Markierung und da eine Markierung, vermessen, Verkehrsführung anschauen und gegenfalls mit dem Amt für Öffentliche Ordnung abändern.

Was für manche Bewohner und Autofahrer unverständlich ist, ist für andere ein wichtiger Schritt vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme. Die Verlegung von ca 120 Meter Kanal. Oder anders ausgedrückt: Die Sanierung von 2 Halterungen.

Welcher Kanal wird Saniert? Regenwasser, Schmutzwasser oder Mischwasser? Welche Nennweite haben die neuen Rohre? Welches Material? Beton oder Steinzeug? In diesem Falle ist es die Sanierung einer Regenwasserkanaltrasse mit Stahlbetonrohren DN300 aus dem Hause Dywidag Betonrohre.

Die Tiefe bis Oberkante Rohr beträgt ca 3,50 Meter und somit wird ein Stahlplattenverbau aus dem Hause E+S Verbau eingesetzt. Das Modell Magnum ist gut geeignet für Innerstädtische Einsätze da dieses Modell in verschiedenen Grössen erhältlich ist.

Einen Tag später rückt die Kolonne der auszuführenden Firma an. Ein Bagger der 17 Tonnen Klasse, dazu ein Bauwagen und ein Werkzeugcontainer. Hinzu kommt der Lkw mit der geladenen Absperrung.

Der Bauwagen und der Container werden dort hingestellt wo sie niemanden stört aber doch leicht zu erreichen sind.

Anschliessend beginnt man die Verkehrsführung zu ändern. Hier ist eine Vollsperrung vorgesehen und man baut die beiden Umleitungsstrecken auf. Hinzu kommt das aufstellen der Bauzäune rund um den Ort des geschehens. Nämlich an Schacht 34562 wo das erste Schachtfeld ausgehoben wird.

Der Asphalt wird angestemmt und anschliessend beginnt man diesen zu entfernen und abzufahren. Dann folgt der Aushub der Baugrube. Hierfür sind gut 1,5 Tage geplant bis zu engültigen Tiefe mit fertig gestelltem Planum für das neue Schachtunterteil.

Die Rohre, Schachtbauteile, Gelenkstücke und die Schachtunterteile werden einen Tag nach Baubeginn angeliefert. Verteilt auf zwei Tiefladerzüge werden diese vor Ort und Stelle vom Bagger abgeladen und gestapelt.

Weiter gehts dann mit dem setzen des Schachtunterteils. Nachdem dieses steht wird der Schacht aufgebaut. Schachtringe, Konus, Ausgleichsringe und Schachtabdeckung sind nötig um einen neuen Kanalschacht auf die richtige Höhe zu bekommen. Ist dies gesehen wird die Baugrubbe verfüllt verdichtet und der Verbau gezogen.

Weiter gehts dann mit der Längsverlegung bis zum Schacht 34563 und von da aus zum letzen Schacht 34564.

Nach rund 6 Wochen ist der gesamte Kanal unter der Erde. Die Hausanschlüsse sind umgeklemmt und nun beginnt die wiederherstellung der endgültigen Fahrbahn.

Die Bituminöse Tragschicht wird an den Seiten richtig auf Höhe gefräst. Die Pflasterrinne wird hier und da angepasst und dann folgt der Fertiger und zieht die Feinschicht. Und einen Tag später rollt der Verkehr wieder dort wo 6 Wochen Baustelle war wo mehr Aufwand nötig ist wie manch einer sieht. Angefangen bei der Planung bis hin zur Materialbestellung und dem Einsatz der Mitarbeiter.

Natürlich ist es schön wenn man so eine Baustelle hat wo alles reibungslos klappt. Aber in den meisten Fällen tauschen immer Probleme auf. Bauschutt, Bomben, Gerissene Leitungen sind nur einige Sachen aus dem Alltag des Kanalbaus.

Eure Erfahrungen aus der Logistik so einer Baustelle interessieren mich. Egal ob 20 Meter oder 2000 Meter Kanal. Schreibt eure Erfahrungen und Meinungen hier auf