Bauforum24 1.288 Geschrieben 24. April 2006 Geschrieben 24. April 2006 Zügiger Ausbau des HochgeschwindigkeitsnetzesMit dem Projekt ?Durchfahrung Lehrte", das Teil der Entwicklung eines europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes ist, wird vor den Toren Hannovers eine höhenfreie Kreuzung für den Personen- und Güterverkehr geschaffen. Mit Investitionen von rund 175 Millionen Euro wird im Bereich des Bahnhofs Lehrte das letzte Nadelöhr im Ost-West-Verkehr auf der europäischen Bahnachse zwischen Berlin und Hannover und weiter über das Ruhrgebiet Richtung Paris beseitigt. Die Entmischung der Verkehrsarten ermöglicht nach Fertigstellung der Bauarbeiten eine Erhöhung der Durchfahrgeschwindigkeit für den ICE-Verkehr von 80 km/h auf 120 km/h. Nach dem Umbau des westlichen Bahnhofbereichs vor der EXPO 2000 wird jetzt der ?Baustein Ost" realisiert. Im Endausbau entsteht eine 35 Meter lange Brücke sowie ein 120 Meter langes Kreuzungsbauwerk, die am Ostende mit einer 500 Meter langen Dammrampe und am Westende mit einer 420 Meter langen Rampe zwischen zwei Stützwänden angeschlossen werden. Für die Bauwerke werden insgesamt 27.000 m³ Beton und 3.250 t Stahl eingebaut und 233.000 m³ Boden bewegt. Unter einem Teilabschnitt der Stützwände wurden vorab 1.200 Kiesstopfsäulen drei bis vier Meter in den Boden gebracht, um den Untergrund zu stabilisieren. Die Arbeiten wurden bereits im November 2004 begonnen. Nach drei Monaten Bauzeit erfolgten umfangreiche Gleisumlegungen, sodass die Baumaßnahme erst im Juni 2005 wieder aufgenommen werden konnte und noch bis November diesen Jahres dauern wird. Mit den Arbeiten wurde die Echterhoff-Bau-Gruppe aus Westerkappeln bei Osnabrück beauftragt. Das Familienunternehmen mit circa 400 Mitarbeitern ist spezialisiert auf Ingenieurtief- und Brückenbau, Kanal- und Rohrleitungs- sowie Industriebau. Im Rahmen der Projektentwicklung werden auch Gewerbe- und Wohngebiete entwickelt, erschlossen und realisiert. Bei dem Brückenbau in Lehrte mit den angrenzenden Stützwänden wurden zwei JCB Teleskopen als Allrounder eingesetzt. Sie übernahmen den Materialquertransport auf der 1,2 Kilometer langen Baustelle, die sich in Insellage zwischen zwei stark befahrenen Gleisanlagen befindet. Neben der Staplerfunktion führten die Teleskopen auch Kraneinsätze bei Schalungs- und Bewehrungsarbeiten aus und erledigten kleinere Erdarbeiten. Der 535-125 besitzt eine Hubleistung von 3,5 Tonnen und erreicht eine Hubhöhe von 12,3 Metern. Kernstück der Maschinen ist der Teleskopausleger aus hochfestem Stahl. Die Konstruktion des Auslegerkopfes und des Auslegers 'aus einem Guss' verteilen die Belastungen im Ausleger und verhindern so Materialermüdungen an der stark beanspruchten Auslegerspitze. Der innere und äußere Teil des Auslegers überlappt großzügig, um die Steifigkeit des Auslegers zu erhöhen. Der Ausschub der Teleskopsegmente erfolgt nicht über wartungsaufwändige Ketten, sondern über Hydraulikzylinder und die Führung über druck- und abriebfeste Gleitböcke. Das gute Material der Führungen und die 'trockene' Schmierung des Auslegers ermöglicht Wartungsintervalle von 500 Betriebsstunden. Die JCB Teleskopen erweisen sich bei Brückenbauarbeiten als hilfreiche Allrounder. Mit einer Hubhöhe bis 17 Metern und einer serienmäßigen Schnellwechseleinrichtung sind sie für Stapler-, Kran- und Erdarbeiten einsetzbar.Seit November 2005 wird der 535-125 mit dem von JCB entwickelten Baumaschinenmotor 444 ausgerüstet. Die sorgfältig abgestimmten Kraftstoff- und Turbosysteme des Motors verbessern laut Hersteller die Leistung im gesamten Drehzahl- und Lastbereich und ermöglichen ein hohes Drehmoment bereits im unteren Drehzahlbereich. Das verstärkte Übersetzungsgetriebe und das Gusseisengehäuse ermöglichen geringe Vibration und eine lange Lebensdauer. Der kraftstoffsparende Motor erbringt eine Leistung von 63kW (82,5 PS). Auf Wunsch können aber auch Varianten mit 74,2kW (100 PS) und 93W (125PS) geliefert werden. Serienmäßig ist der JCB Teleskop mit dem Schnellwechselsystem Q-fit ausgerüstet. Dadurch kann auf der Baustelle in Sekundenschnelle von der Schaufel für kleine Erdbewegungsarbeiten auf die Palettengabel für das Anreichen des Schalungsholzes oder auf die Arbeitsbühne zum Einbau der Rohrleitungen an der Unterseite der Überbauten gewechselt werden. Diese Vielseitigkeit im Einsatz wird von Echterhoff besonders geschätzt. Polier Hubert Scholz bestätigt: "Der Teleskop ist unentbehrlich auf der Baustelle. Der ist echt vielseitig einsetzbar." Zitieren
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