Bauforum24 1.291 Geschrieben 6. April 2006 Autor Geschrieben 6. April 2006 Steinbruchs-BG Kategorie ?Organisation ? Motivation" Sicherheitsstandards für AllePreisträgerin: Wiebke Suter-Blume Unternehmen: Holcim (Schweiz) AG Die Preisträgerin Wiebke Suter- Blume In vielen Unternehmen der Baustoff-Industrie werden insbesondere zur Durchführung von Instandhaltungsarbeiten Mitarbeiter von Fremdfirmen eingesetzt. Hier stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, den im eigenen Betrieb praktizierten Sicherheitsstandard auf die Mitarbeiter von Fremdfirmen zu transferieren, um hier keine zusätzlichen Gefährdungen zu erzeugen. Eine entsprechende Einweisung dieser Mitarbeiter ist also unumgänglich. Dies stellt die Unternehmen immer dann vor organisatorische Herausforderungen, wenn viele Fremdfirmen mit wechselnden Mitarbeitern in einem relativ kurzen Zeitraum eingesetzt werden. Ein Teilnehmer testet sein Wissen In einem Zementwerk der Holcim (Schweiz) AG wurde ein computerunterstütztes, internetbasiertes Schulungsinstrument entwickelt und in einer Werksgruppe eingesetzt. Das Programm besteht aus zwei Modulen. Ein Modul richtet sich an die Mitarbeiter von Fremdfirmen, das andere Modul wird für neue Mitarbeiter beziehungsweise Besucher aus anderen Werken des Unternehmens eingesetzt. Das Programm besteht aus mehreren Lernblöcken, in denen unter anderem werksspezifische Gefahren oder organisatorische Besonderheiten vorgestellt werden. Der Einsatz dieser elektronischen Ersteinweisung wurde in eine Organisationsstruktur eingebunden, die eine flexible Verwendung ermöglicht. Erst eine erfolgreiche Absolvierung der Ersteinweisung in Form einer Prüfung ? dies wird durch ein entsprechendes Zertifikat bescheinigt ? erlaubt das Betreten des Betriebsgeländes. Nach erfolgreicher Prüfung erhält der Teilnehmer ein Zertifikat Die Jury hat Wiebke Suter-Blume von der Holcim (Schweiz) AG den Förderpreis "Arbeit ? Sicherheit ? Gesundheit" in der Kategorie ?Organisation ? Motivation" zuerkannt, weil hier ein systematischer Ansatz zur Gewährleistung eines einheitlichen Sicherheitsniveaus, insbesondere beim Einsatz von Fremdfirmenmitarbeitern, gewährleistet wird. Unter Einbeziehung elektronischer Medien und einer internetbasierten Kommunikation ist ein flexibler und schneller Einsatz dieses Einweisungsinstrumentes möglich. Durch die konsequente Einbindung des Systems in die betriebliche Organisationsstruktur wird ein einheitlicher Sicherheitsstandard bei Fremdfirmenmitarbeitern sowie neuen, eigenen Mitarbeitern oder Besuchern aus anderen Werken des Unternehmens gewährleistet. Die Jury weist darauf hin, dass das hier entwickelte Einweisungssystem in allen Unternehmen, in denen regelmäßig viele Mitarbeiter von Fremdfirmen beschäftigt werden, eingesetzt werden kann. Zitieren
Bauforum24 1.291 Geschrieben 6. April 2006 Autor Geschrieben 6. April 2006 Steinbruchs-BG Kategorie ?Herstellerpreis" Gabelstapler mit Drehkabine ? sichere Fahrt durch freie Sicht Preisträger: Rolf Bögelein Jürgen Butzke Johann Haimerl Günter Tronich Unternehmen:Jungheinrich Moosburg GmbH Gabelstabler mit Drehkabine Das Unfallgeschehen fordert es: Ist einem Gabelstaplerfahrer die Sicht nach vorne versperrt, muss das Fahrzeug rückwärts gefahren werden. Allerdings haben häufige Rückwärtsfahrten eine starke Verdrehung von Kopf und Wirbelsäule zur Folge, was bei einer zusätzlichen Einwirkung durch Fahrbahnstöße und Schwingungen das Muskel- und Skelettsystem sehr stark belastet. Rücken- sowie Bandscheibenprobleme und damit verbundene Ausfallzeiten sind die Folge. Zusätzlich stellen Rückwärtsfahrten ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar, da der Fahrer die Fahrbahn nach hinten nicht komplett einsehen kann. Die neuartige Drehkabine Von der Firma Jungheinrich wurde ein Gabelstapler mit Drehkabine entwickelt. Bei eingeschränkter Sicht nach vorne, kann die komplette Kabine bis zu 180° gedreht werden. Dem Fahrer bietet sich damit ein völlig freies Blickfeld und die Last kann sicher in einer entspannten Körperhaltung transportiert werden. Darüber hinaus wurde bei der Konstruktion dieses innovativen Gabelstaplers besonderer Wert auf die Gestaltung eines funktionellen und ergonomischen Fahrerarbeitsplatzes gelegt. Große Trittstufen und entsprechend positionierte Haltebügel sowie eine fest definierte Zugangsposition der Fahrerkabine ermöglichen einen sicheren Aufstieg. Die Drehkabine im Einsatz Die Jury verleiht den Herstellerpreis an Rolf Bögelein, Jürgen Butzke, Johann Haimerl und Günter Tronich von der Jungheinrich Moosburg GmbH für die Entwicklung eines Gabelstaplers mit Drehkabine. Die Jury betont, dass der Gabelstapler mit Drehkabine einen wichtigen Beitrag dazu leistet, einen Unfallschwerpunkt zu beseitigen. Darüber hinaus wird mit dieser Innovation ein ergonomischer Fahrerarbeitsplatz geschaffen. Zitieren
Bauforum24 1.291 Geschrieben 6. April 2006 Autor Geschrieben 6. April 2006 Bergbau-BG / Steinbruchs-BG Gemeinsamer Förderpreis Neues Schutzsystem zur Befahrung von BehälternPreisträger: Jörg Even Unternehmen:ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) Preisträger Jörg Even zwischen Jörg Jauert (links) und Dr. Ingo Steinhaus Bei Arbeiten in Behältern werden üblicherweise mobile Druckluft- Schlauchgeräte für den Atemschutz verwendet. Die Atemluftversorgung erfolgt meist über 50 l - Druckluftflaschen, ortsveränderliche Druckluft-Flaschenpakete oder Kompressoren, wobei alle Komponenten der Persönlichen Schutzausrüstungen normalerweise erst vor Ort zusammengeführt werden. Verwechselungen, Fehlmontagen oder Fehlfunktionen infolge von Verschmutzungen sind dabei nicht auszuschließen. Zur Sicherung des Beschäftigten im Behälter werden Auffanggurte eingesetzt. Zusätzlich ist die Benutzung explosionsgeschützter Kommunikationseinrichtungen erforderlich. Die Notluft- Versorgungsflasche auf dem Rückentragegestell Das neue Atemschutzsystem schaltet bei Ausfall der Atemluftversorgung aus dem Zuführungsschlauch ? was nicht auszuschließen ist - automatisch auf eine kleine Notluft - Versorgungsflasche um. Diese führt der Beschäftigte auf dem Rückentragegestell eines Klein - Pressluftatmers mit sich. Das Tragesystem ist gleichzeitig in einen Auffanggurt integriert. Hiermit wird erstmals die Kompatibilität von zwei unterschiedlichen persönlichen Schutzausrüstungen aus den Bereichen Absturzsicherung und Atemschutz erreicht. Die gesamte Pneumatik des Atemschutzsystems wie zum Beispiel Bedienstand, Atemluftflaschen und Schlauchtrommel ist in einem mobilen Container fest vormontiert und steht im Einsatzfall schnell, störungsfrei und handhabungssicher bereit. Zur ständigen Kommunikation mit dem Sicherungsposten steht dem Beschäftigten zur Befahrung ein Kehlkopfmikrophon mit Ohrhörer zur Verfügung; die Sprechverbindung nach außen wird über ein in dem Luftzuführungsschlauch geschützt verlegtes Glasfaserkabel sichergestellt. Schutzausrüstungen aus dem Bereich Absturz- sicherung und Atemschutz werden sinnvoll kombiniert. Dieses neue umfassende Schutzsystem integriert Atemschutz mit Notluftversorgung, Absturzsicherung und Sprechverbindung und ist ein wertvoller Beitrag für die Sicherheit von Personen bei der Befahrung vonBehältern. Jörg Even erhält hierfür den Gemeinsamen Förderpreis der Bergbau- und Steinbruchs-Berufsgenossenschaft. Zitieren
Bauforum24 1.291 Geschrieben 6. April 2006 Autor Geschrieben 6. April 2006 Bergbau-BG Sonderpreis Ergonomischer Auf- und Abstieg am MobilbaggerPreisträger: Fred Homberg Marc Röder Holger Sander Thomas Quinten Unternehmen: Deutsche Steinkohle AG (DSK) Bergwerk Saar Fred Homberg, Marc Röder, Thomas Quinten und Holger Sander (v.li.n.re.) entwick- elten neuartige Baggeraufstiege und eine Plattform vor der Fahrerkabine. Auf dem Bergwerk Saar der Deutschen Steinkohle AG mit ca. 4500 Beschäftigten ist über und unter Tage ist ein hoher logistischer Aufwand für die Materialwirtschaft erforderlich. Allein auf der Anlage Nordschacht müssen täglich 180 Transporteinheiten mit unterschiedlichstem Material beladen und nach unter Tage transportiert werden. Fast ebenso viele Einheiten werden aus der Grube zurückgeführt. Bei den Mobilbaggern, die übertägig für solche Aufgaben eingesetzt sind, ist das Auf- und Absteigen durch die Anordnung und Gestaltung der Aufstiege ergonomisch un-günstig und gefährlich. Zusammen mit dem Service-Center Arbeits- und Umweltschutz der DSK, dem Servicebereich Technik und Logistik Saar sowie der Firma Liebherr wurden neuartige Baggeraufstiege und eine Plattform vor der Fahrerkabine nach ergonomischen und arbeitssicherheitlichen Vorgaben entwickelt und zur Praxisreife geführt. Bei jeder Stellung des Führerhauses am Bagger ist nun das sichere Aufsteigen und Verlassen des Baggers möglich. Für ihren Beitrag zur Vermeidung von Unfällen und hohen Belastungen verleiht die Bergbau-Berufsgenossenschaft einen Sonderpreis in der Kategorie Technik an Herrn Fred Homberg, Herrn Marc Röder, Herrn Holger Sander und Herrn Thomas Quinten. Zitieren
Bauforum24 1.291 Geschrieben 6. April 2006 Autor Geschrieben 6. April 2006 Bergbau-BG Sonderpreis KabelverlegevorrichtungPreisträger: Bernd Dierling Unternehmen: Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) Schachtanlage KONRAD Sonderpreisträger Bernd Dierling Die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) ist mit der Planung, der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen des Bundes zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen beauftragt. Zur Unterhaltung des untertägigen Energieversorgungsnetzes auf der Schachtanlage KONRAD müssen Kabel - mit einem Metergewicht von rund 10 kg - für Stromspannung bis zu 6.000 Volt verlegt und bei Bedarf ausgetauscht werden. Eine anstrengende, gefährliche Arbeit, die bisher unter ergonomisch ungünstigen Bedingungen stattfand. Das zu verlegende Energieversorgungskabel wurde zunächst auf der Streckensohle ausge-legt und anschließend von zwei auf der Arbeitsbühne eines Hubbühnenfahrzeuges befindlichen Personen manuell aufgehoben und in die Kabelpritschen an der Streckenfirste gelegt. Durch die neu entwickelte Kabelverlegevorrichtung wird das Kabel nun durch ein vorwärts fahrendes Bühnenfahrzeug mittels einer Zwangsführung in den Kabelpritschen abgelegt. Durch Einsatz dieser Hilfsvorrichtung wird auf der Arbeitsbühne nur noch eine Person benötigt, die überwachende Aufgaben wahrnimmt. Die schweren manuellen Tätigkeiten entfallen. Für diesen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes verleiht die Bergbau-Berufsgenossenschaft einen Sonderpreis in der Kategorie Gesundheitsschutz an Bernd Dierling. Zitieren
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