CAT-Maschinen für Fa. Bergmann

17. März 2006

Wenn Strahlen und Verkehr den Bauablauf behindern

Garching, im März 2006 (zep/SF). Zwei Baustellen, die eine in West-, die andere in Ostdeutschland. Bei beiden müssen Unmengen von Erdreich sowie kontaminiertem Material bewegt werden. Und das erledigen in beiden Fällen Caterpillar-Großgeräte. Die Baumaschinen werden von dem Unternehmen, Gebrüder Bergmann GmbH aus München eingesetzt, das bei vielen Großprojekten ein gefragtes Subunternehmen ist. So wie derzeit in der bayerischen Landeshauptstadt beim Ausbau des Mittleren Rings Ost, aber auch bei der Sanierung des ehemaligen Uranerzbergbaus in Ronneburg bei Gera. Auf den ersten Blick haben die Baustellen wenig gemeinsam, doch zeigen sie deutlich, was in dem Familienbetrieb steckt, den die Brüder Manfred und Hans Bergmann seit 1986 auf die Beine gestellt haben.

Weil in Ronneburg andere Gesetze herrschen, was die Dimensionen und Umweltauflagen hinsichtlich des Strahlenschutzes angehen, wird von dem Unternehmen einiges abverlangt, sei es in punkto Genauigkeit oder sei es beim Zeitraum der Realisierung dieser Mammutaufgabe. Seit 1996 setzt die Wismut GmbH, die die Sanierung des ehemaligen Uranerzbergbaus übernommen hat, auf Bergmann. Die Aufgabe des Subunternehmens: Täglich 5 000 Kubikmeter kontaminiertes Erdreich abzubauen und zu transportieren. Das Material stammt aus den umliegenden 48 Halden, die aufgrund ihrer Strahlung und giftiger Gase eine Gefahr für Menschen und Umwelt darstellen. Läuft alles nach Plan, müssen die Halden bis zum Beginn der Bundesgartenschau 2007 verschwinden. Sie müssen komplett abgetragen und in dem rund 84 Millionen Kubikmeter umfassenden Loch des Tagebaus Lichtenberg verfüllt sein.

Einer der neuen Cat-Dumper 725 beim Abladen von kontaminierten Material im Einsatz für die
Wismut.

Um den straffen Zeitplan einhalten zu können, hat Bergmann seinen Fuhrpark mit vier neuen Cat-Dumpern 735 der Zeppelin Baumaschinen GmbH und deren Niederlassung aus München aufgestockt. Die Dumper sind wie alle Maschinen bei diesem Einsatz mit Spezialreifen ausgestattet, die nur einen Bruchteil des normalen Drucks an die Fläche geben, schließlich darf die Oberfläche nicht zu sehr verdichtet werden.

Maschinenbestand mit Dauer der Tätigkeit gewachsen

Eingesetzt werden die vier Neumaschinen bei der Sanierung der zwölf Meter tiefen Schlammteiche, die feinkörnige Rückstände von der Aufbereitung des Uranerzes enthalten sowie radioaktives und chemisch kontaminiertes Wasser. Waren anfangs noch drei Dumper von Bergmann auf dem Gelände im Einsatz, sind es inzwischen 17. Der Maschinenbestand ist mit der Dauer der Tätigkeit in Ronneburg und Umgebung gewachsen. ?Wir müssen uns stetig aufs Neue beweisen und die Vorgaben der Wismut erfüllen?, berichtet Rudolf Pfau, der die ostdeutsche Niederlassung von Bergmann in Korbußen bei Gera leitet. Maschinenausfälle kann sich hier niemand leisten. Angesichts der anspruchsvollen Vorgaben der Wismut muss sich das Unternehmen auf eine hohe Verfügbarkeit verlassen können.

Nicht anders ist es auf einer weiteren Großbaustellen von Bergmann, wie in München. Auch hier wird erwartet, dass die Maschinen voll einsatzfähig sind. Denn bis 2009 wird der Mittlere Ring Ost in München ausgebaut. Dazu werden die Richard-Strauss-Strasse und der Effnerplatz sowie die Einsteinstrasse auf 2 Kilometer Länge untertunnelt. Die ARGE, bestehend aus den Baukonzernen Max Bögl und Züblin, setzen die Bohrpfähle und betonieren die Tunneldecke, Bergmann macht den Aushub. Auch das wieder mit Hilfe von Cat-Maschinen wie einem Kettenbagger 330 C, einem Radlader 962 und einem 966 G der Serie II, einem Mobilbagger M 322 C, einem Deltalader 226 sowie 14 Lkw, die täglich rund 1 300 Kubikmeter Material zum Kieswerk und zur Deponie fahren.

Baustellenlogistik im Griff

Selbstverständlich müssen alle Arbeiten so abgewickelt werden, dass der Ringverkehr auch während der Bauphase ungehindert fließen kann, obwohl nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht. Das stellt große Anforderungen an die gesamte Baustellenlogistik, die Bergmann aber gut im Griff hat. Nicht zuletzt deshalb, sind alle Maschinen zur besseren Kommunikation mit Funk ausgestattet. ?Denn es ist verboten, dass die Lkw oder Baugeräte auf dem Mittleren Ring halten und so womöglich einen Verkehrsstau auslösen?, erklärt Frank Stritzl, der die Koordination der Baustelle regelt. Dass bisher alles so reibungslos funktioniert, liegt nicht zuletzt auch an den erfahrenen Lkw- und Baumaschinenfahrern, die versiert im Umgang mit ihren Geräten sind.

Perfektes Zusammenspiel zwischen Cat-Mobilbagger und Bergmann-Lkw. Alle Arbeiten müssen so
abgewickelt werden, dass der Verkehr am Mittleren Ring in München auch währen der Bauphase
ungehindert fließen kann.

Darüber hinaus sind alle Baumaschinen von der Zeppelin-Niederlassung München wegen dem Tunneleinsatz mit Dieselrussfilter ausgestattet worden. Genauso wie im ostdeutschen Ronneburg kann Bergmann in München vom Zeppelin-Service sowie von der schnellen und reibungslosen Versorgung mit Ersatzteilen aus dem zentralen Lager in Köln profitieren. ?Uns ist es sehr wichtig, dass wir einen Ansprechpartner in der Nähe haben, von dem wir uns gut betreut wissen, damit wir bei Maschinenschäden schnell wieder die Arbeit aufnehmen können?, erklärt Manfred Bergmann, Geschäftsführer und Firmeninhaber. Er übernimmt im Betrieb den technischen Bereich des Unternehmens mit Einsatzplanung und Auftragsabwicklung, sein Bruder Hans, ebenso Firmeninhaber, ist verantwortlich für den kaufmännischen und kalkulatorischen Part. So sind die Aufgaben, die den Erdbau, Abbruch, das Recycling und die Entsorgung von Altlasten umfassen, klar verteilt. bearbeitet 17. März 2006 von Bauforum24