meisterLars 261 Geschrieben 22. Januar 2006 Geschrieben 22. Januar 2006 Ich kenne das auch zur Genüge...In einem Fall hat ein "VERSORGUNGSTRÄGER" während eines laufenden Zeitvertrags sein Zahlungsziel von 30 auf 60 Tage hochgesetzt, ohne uns Bescheid zu geben. In einem anderen Fall haben wir für einen Bauträger gearbeitet. An 10 Neubauten haben wir damals die Außenanlagen gemacht, dann war der Bauträger pleite. 80.000DM waren weg, der Bauträger hatte über 1,5Mio DM Forderungen, war aber nix zu holen. Der Bauträger hat übrigens kurz nach der Pleite unter dem Namen seiner Frau in einem anderen Ort neu aufgemacht. Und zu guter letzt noch der private Häuslebauer, bei dem wir die komplette Entwässerung gemacht haben und der jetzt seine Rechnung auf Raten abzahlt. Heißt, daß wir jeden Monat raten können, ob und wann Geld kommt oder auch nicht... Auf der anderen Seite hatten wir letztens einen Kunden der uns 8.000€ in bar nach Fertigstellung mitgeben wollte, ohne auf die Rechnung zu warten. Den mußten wir dann bequasseln, daß er erst noch auf die Rechnung warten muss.Mein Vater hat dann einen Tag später die Rechnung vorbeigebracht und sofort den Betrag in bar mitbekommen. So muß es sein. Zitieren
Form 8A 245 Geschrieben 22. Januar 2006 Geschrieben 22. Januar 2006 Ich kenne das auch zur Genüge...←...und gerade bei kleineren Auftragsvolumina unter 1000.- € glauben viele, dass die Rechnung nicht beglichen werden muss. Dann kommt's wie es kommen muss: Die Sache ist vor Gericht und es wird argumentiert, die Auftragsdurchführung sei mangelhaft gewesen. Wegen des geringen Streitwerts wird kein öffentlich bestellter und vereidigter SV eingeschaltet, die Juristen haben keine Zeit und Lust sich mit der Sachlage näher zu beschäftigen, und so endet das Verfahren wie das berühmte Hornberger Schießen.Aber 10 x 850.- € sind auch 8.500.- €. Und wenn sich herumspricht, dass die Beitreibung kleinerer Beträge nicht versucht wird, schadet das der Reputation. Zitieren
Jüno 64 Geschrieben 22. Januar 2006 Autor Geschrieben 22. Januar 2006 Klar Privatinsolvenz ist in Deutschland auch möglich.Ich finde es auch unmöglich, daß man eine Firma in den Sand setzen kann um am nächsten Tag wieder unter dem Namen der Frau, des Sohnes, oder des ackels weiterzumachen. Dies verleitet leider dazu sich schnell mal von Altlasten zubefreien. Ok. ein vernünftiges Konkursrecht ist die eine Seite, die artgerechte Anwendung eine andere.Früher hat man sich beim Konkurs unendlich geschämt, heute gehört das leider zum guten Ton. Sorry nicht meine Meinung. Es gibt Firmen, die wirklich ohne eigene Schuld in den Ruin getrieben wurden, und da sollte es nach prüfung der Sache auch weitergehen. Aber was macherorts passiert, gerade bei den "Großen"; daß schreit zum Himmel.Also ich würde auch um beträge von 1000 Euro streiten, dies ist kein kavaliersdelikt. ebenso finde ich es Scheiße, wenn vorher ein Preis ausgemacht wurde und die Ware einwandfrei geliefert wurde, irgendwelche Gelssummen zurückzuhalten, weil angeblich der die hydraulik spinnt, der Löffel zu klein ist oder das radio spinnt.oft sind diese Geldrückhaltgründe frei erfunden, du mußt aber erst wieder einen Mechaniker losjagen, oder jemanden aus der Agrantieabteilung des Werkes etc. Das zieht einen elendigen Rattenschwantz nach.Ich mache meine Preise so, das beide Seiten leben können. Verduoienen muß ich was, genau wie der Kunde. Ich mache geschäfte auf dem teppich. Ich gehe auf dem Teppich rein und auf dem teppich raus und kann jeden meiner Kunden in die Augen sehen.Aber manchmal komme ich mir wie ein Depp vor, wenn jemand meint ich verkaufe Ihm z.B eine Abbruchzange für umsonst. Ist nicht verarschen lasse ich mich nicht. habe früher echt Lehrgeld gezahlt. Warscheinlich wie alle von uns. Egal ob Kunde oder Lieferant.Dabei zählt doch nur - gemeinsam sind wir stark. Wenigstens untereinander muß man ehrlich sein.Gruß Jürgen Zitieren
André 139 Geschrieben 22. Januar 2006 Geschrieben 22. Januar 2006 Ich habe mich vor einiger Zeit mit jemanden unterhalten der seit 40 Jahren in der Baumaschinebranche arbeitet. Wir haben auch über die mangelnde Zahlungsmoral geredet und er beklagte den Wandel in der allgemeinen Moral. Früher hätte es noch sowas wie persönliche Verantwortung und Verbindlichkeit gegeben. Geschäfte sind noch teils per Handschlag abgewickelt worden.In der Geiz-ist-geil Gesellschaft zählt das nur wenig. Auch die Preisdrückerei ist äusserst bedauernswert. Da macht man ehrliche und vernünftige Angebote und dann wird noch über dicke Nachlässe verhandelt als wenn man auf dem türkischen Basar wäre. Zugleich wird damit noch suggeriert man hätte vorher ordentlich draufgeschlagen.Ein Geschäft ist wenn beide Partner Freude daran haben - das vergessen leider Viele. Zitieren
BerndSt 20 Geschrieben 22. Januar 2006 Geschrieben 22. Januar 2006 ja die zeiten wo per handschlag nen geschäft besiegelt worden ist ist lange vorbei.einzig aufm fettmarkt in warendorf wird noch ein geschäft per handschlag besiegelt.die schlechte zahlungsmoral die ist aber vorwiegend bei öffentlichen auftraggebern und grossen firmen zu finden.aus meiner bisherigen erfahrung in der baubranche zahlen kleine firmen sofort ihre rechnungen.an der zahlungsmoral is zb nen grosser tiefbauer in münster daran insolvent gegangen weil der auftraggeber einfach net zahlen wollte bzw weil er der meinung war das die geleisteten arbeiten nicht ordnungsgemäss waren.der auftraggeber war eine komune einrichtichtung also öffentliche hand die haben die erschliessung eines neubaugebietes in auftrag geben was korrekt erschlossen wurde.der auftrag war gut dotiert es wurde 1jahr dran rumgestritten um des geld mit dem schluss die komunne hatte nichts gezahlt die firma ging insolvent weil sie den erlös brauchte für offende posten zu begleichen.mich kotzt es an das sowas heute möglich is in zeiten leerer kassen aufträge zu erteilen aber net zahlen.der letzte fall der mir bekannt war mit schlechter zahlungsmoral is noch net lange her.da war ich noch bei meinen letzten arbeitgeber dort haben wir für gesellschaft galabau arbeiten ausgeführt und die gesellschaft hat nicht gezahlt.erst unter androhung die arbeiten einzustellen und den 2teil des auftrages abzugeben zu einer frist hat dazu geführt das etwas gezahlt wurde.diese gesellschaft hat für ihren neubau sogar namhafte architekten aus berlin an ihren projekt gehabt.ich finde sowas echt eine schweinerei was sich auftraggeber heute alles raus nehmen wenn da eine firma nicht ein gewissen finaziellen rückhalt hat dann gehts denen ruck zuck an die substanz und in die insolvenz. Zitieren
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