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Geschrieben (bearbeitet)
Hallo zusammen auch auf die Gefahr hin, dass hierzu schon einiges Geschrieben wurde, ich habe es per Suchfunktion nicht gefunden, ohnehin soll diesem Thema mal ein Thread gewidmet sein. In Großstädten werden Kanäle und andere unterirdische Ver und Entsorgungseinrichtungen gelegentlich im Mircotunneling verfahren erstellt. Dabei kommen kleine, TBMs (Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz) ich weiß nicht ob Verfahren, wie das von Epping
http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?showtopic=7751&st=10
auch zum Microtunneling zählen.. Leider habe ich mit diesem Verfahren keinerlei Erfahrung, bei uns ist eigentlich immer genug Platz für eine Offene Bauweise, falls nicht bedient man sich Durchpressungen, Bohrpressungen, oder Horizontalbohrungen (Spühlbohrung)...

Wer kann den Begriff MICROTUNNELING genau eingrenzen und definieren?

Wer kann die Arbeitsweise(n) erläutern und erklären.

Wer hat Bilder und/oder Jobreports? bearbeitet von Wolfgang Esbruch
  • 2 weeks later...

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Geschrieben (bearbeitet)
Meiner Meinung nach gehören alle Bohrverfahren, bei denen die TBM (Tunnelbohrmaschine) und die dazugehörigen Vortriebsrohre (meistens aus Beton oder Ton (?)) von einem Starschacht zum Zielschacht gepresst werden. Die Microtunnelingmaschinen bewegen sich meine Wissens in einem Schneideraddurchmesser bis ca. 3m. Genauere Infos auch zu den verschiedenen Maschinen sowie Projekten gibts auf der Homepage von Herrenknecht

Ich kann aber trotzdem mal versuchen am Bsp. vom Rohrvortrieb von Epping zu erklären. Auf dem ersten Bild im Bericht siehst du die Votriebsrohre aus Beton die dann später auch den Kanal bilden. Die folgenden Bilder zeigen dann den Startschacht. Darin ist eine Hydraulikpresse montiert, die als erstes die TBM in den Boden drückt und danach die Vortriebsrohre. Dabei hat logischer Weiße die TBM den gleichen Durchmesser wie die Rohre. Die Rohre sind dann sozusagen die Verlängerung der TBM. Der Abraum wird dann hier mit einem kleinen blauen Wagen, der wohl mittels eines Seilwinde gezogen wird von der TBM über die Rohre zum Startschacht gezogen, dort von einem Seilbagger o.ä. hochgezogen und verladen. Die TBM wird glaub ich mittels Stromagregat betrieben und im Bereich des Schneiderads herrscht meistens ein Überdruck damit kein Grundwasser eindringt. Stößt man aber wie bei dieser Baustelle auf eine unterirdische Quelle hilft wohl auch der größte Überdruck nichts mehr und die Baustelle steht unter Wasser.
Wie ich bei mir in der Gegend beobachten konnte, wird dieses Bauverfahren dort angewendet, wo große Verkehrstraßen einen neuen Kanal brauchen oder wo der Kanal besonders tief gelegt werden muss (z.B. unter Tiefgaragen oder Gebäuden).

Das wars jetzt mal von mir. Ich möchte noch anmerken, dass ich einen Großteil der Infos oben aus eigenen Beobachtungen an solchen Baustellen gewonnen habe, also keine Garantie auf Richtigkeit der Infos geben kann. Den Rest der Infos habe ich irgendwo mal gelesen oder gehört und von der Hp von Herrenknecht (siehe Link oben) Ich würde mich deshalb auch über Ergänzungen oder Berichtigungen sehr freuen. bearbeitet von R-Johannes
Geschrieben
Hab da mal was gefunden...

Beschreibung 1
Unter Microtunneling versteht man unbemannt, ferngesteuert arbeitende Verfahren für den Vortrieb von Rohren mit einem lichten Durchmesser < 1200 mm, bei denen aus Gründen der Maschinentechnik und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes der Einsatz von Personal an der Ortsbrust während des Vortriebs aber auch zur Behebung von Störungen bei Vortriebsstillstand nicht möglich oder untersagt ist.

Bei diesen Verfahren werden von einem Startschacht aus Vortriebsrohre mit Hilfe einer Pressstation bis in einen Zielschacht vorgetrieben. Gleichzeitig erfolgt die Verdrängung oder der vollflächige Abbau der Ortsbrust mit einer unbemannt, ferngesteuert arbeitenden Vortriebsmaschine.


Beschreibung 2
Microtunneling ist ein spezielles Verfahren, Abwasserkanäle im Durchmesserbereich von DN 250 bis DN 1800 unterirdisch und ferngesteuert neu zu verlegen. Von einem Startschacht (Pressgrube) wird mittels eines Vortriebsgerätes mit Presse und Bohrkopf ein Kanalrohr vorgetrieben. Je nach Durchmesser und Bodenart kann der Pressdruck bis zu 250 bar betragen.
Der Boden wird dabei über einen hydraulisch angetriebenen Bohrkopf abgebaut. Zur Verringerung der Reibung und zur kurzfristigen Abstützung des Bodens gegen Einbruch wird am Bohrkopf ein Fördermedium (bei lockerem, nicht bindigem Boden Bentonitflüssigkeit, vergleichbar mit einem Zementwassergemisch; bei bindigem oder felsigem Boden genügt Wasser) eingespritzt.
Der Abraum wird über Förderschnecken und -leitungen, die im bereits eingepressten Rohr verlaufen, in die Pressgrube und von dort nach oben (über Tage) gefördert. Hier erfolgt eine Trennung zwischen Boden und Fördermedium (Bentonit). Das Fördermedium wird anschließend wiederverwendet.


Den kompletten Bericht mit Bildern gibts bei www.nodig-bau.de


Geschrieben
Fa. Tauber aus Münster führt Microtunneling bis DN 1000 auch im bemannten Schildvortrieb durch.

Bilder einer solchen Massnahme (allerdings > DN 1000) gibt es hier: Goetheplatz Frankfurt
  • 5 years later...
Geschrieben
Hi, unter Microtunneling versteht man den ferngesteuerten Vortrieb von Maschinen. Im Microtunnelingverfahren gibt es also keinen bemannten Vortrieb. Anlagen sind Vollschnittanlagen bis DA 4800. Nicht zu verwechseln mit Tunnelbohrmaschinen. Microtunnelinganlagen sind Schildanlagen. Der Abraum gelangt hydraulisch entweder mit Wasser oder einer Bentonit Suspension nach draussen und muss dort gesiebt und ggf. auch durch einen Decanter geschickt werden. Das Fahrwasser wird im Kreislaufsystem wiederverwertet. Gesteuert wird das system aus einem Steuercontainer. Aktuell laufen in Hamm und Datteln je eine Vollschnitt Microtunnelinganlage. Eine weitere teilbemannte Anlage war bis vor kurzem in München. Tunnelbohrmaschinen werden nicht von hinten durch die nachfolgenden rohre gestützt sondern stützen sich selbstständig nach allen seiten ab und bauen so die erforderliche Standsicherheit auf.

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