Stimmt der Preis?

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Hallo zusammen,

ein gebrauchter Radlader O&K Modell L45 Baujahr 1991 im guten Zustand wird bei Dozerland für 37.000 Euro angeboten. Ist dieser Preis gerechtfertigt?

Ziehen wir das gelbe Buch des Lectura Verlages zu Rate, finden wir - nichts. Denn die Tabelle endet mit dem Baujahr 1995. Wissen die denn nicht, daß die Altersklasse der 10- bis 15jährigen 20% des Marktgeschehens ausmacht bei Radladern?

Online erfahren wir mehr: 17.400 Euro bei 16.700 Betriebsstunden.

Unsere Maschine ist aber nur 5.100 Stunden gelaufen. "Pro 100 Std. Minderleistung sind 0,6% aufzuschlagen", meint das gelbe Buch. Also knapp 70%, womit wir bei 29.500 Euro wären. VK, wohlgemerkt.

"Lectura wird weder von mir noch von den meisten meiner Kollegen herangezogen, da die Preise von Lectura bei Großmaschinen zu 90% weit daneben liegen. Für diesen Preis würde ich das Gerät von meinem Kunden nicht bekommen", so der Händler*.

Lassen wir also das grüne Infotax-Buch dagegen antreten.

Infotax hat sich im zurückliegenden Jahr von Lectura getrennt und eine Methodik "näher am Marktgeschehen" entwickelt. Aber ist der fünfsprachige "INDEX Earthmoving" seine knapp 100 Euro wert?

Überraschung: der vierthäufigsten Serie des O&K Radlader-Sortiments ist hier gleich eine ganze Seite gewidmet! Mit Zeitwerten z.B. 40.6 bei 4500 und 28.8 bei 9900 Stunden. Überschlägig gerechnet also 39.000 Euro bei 5.100 Stunden.

Die Reifen "unseres" L45 sind bei 30-50%, und Thüringen ist nicht Schweden. Ein Preis knapp unter dem Europa-Durchschnitt liegt somit, wie ich meine, voll auf der Linie und spricht für ein durch und durch stimmiges Angebot. Und für den neuen "Index".

Mit den besten Wünschen für 2006,
Rainer Göttlinger

*Name ist dem Verfasser bekannt bearbeitet 31. Dezember 2005 von infotax

[Form 8A 245]

Der reale Marktwert einer Maschine orientiert sich an den tatsächlichen Parametern wie Alter, Betriebsstunden, Zubehör, Pflegezustand. In sofern stellt der Infotax Index ein interessantes Angebot an die Branche dar.

Sehr positiv: Auch ältere Geräte werden erfasst, denn nicht jeder Betreiber erneuert sein Gerät alle 5 Jahre.

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Nun, Alter und Betriebsstunden gehen natürlich in JEDEM Fall in die Bewertungen ein, auch wenn sie am Ende noch so unterschiedlich ausfallen.

Der Unterschied liegt darin, ob man vom Listenpreis ausgehend einen Soll-Wertverlauf propagiert oder verschiedene Ist-Zeitwerte anhand ihrer Parameter (Laufleistung/Zustand) auf einen Nenner bringt und davon dann den Durchschnitt bildet.

Rainer