belgischer schifsentlader 0 Geschrieben 11. Januar 2007 Geschrieben 11. Januar 2007 Hatten diese gerate auch ORSTA hydraulische teilen? Zitieren
trecker willi 0 Geschrieben 1. Februar 2007 Autor Geschrieben 1. Februar 2007 Kann ich nicht genau sagen. Aber eigentlich Ja, denn es gehörte ja alles zum Kombinat Orsta-Hydraulik. In der Nähe geb es einen Teilbetrieb Hydraulik-Tarthun. Der gehörte auch zum Kombinat. Aber wo genau die Hydraulik hergekommen ist kann ich nicht sagen. Die Maschinen wurden Ditlas zusammengebaut. Zitieren
frank090464 0 Geschrieben 31. März 2007 Geschrieben 31. März 2007 (bearbeitet) Hallo, ich habe damala so einen LTF S10000/2 gefahren. Obwohl ich als Bergbaumaschinist im Kali-Roßleben seit 1990 raus bin, sind noch einige Dinge im Gedächtnis geblieben. Ich war gern Bergmann; die Arbeit war immer wieder spannend. Wahrscheinlich war es der Spaß an der Freude, daß ich mich noch gut daran erinnern kann. Diese Fahrzeuge waren ausgestattet mit einem 12-Zylinder-Deutz-Dieselmotor. In einen Tank paßten ca. 350-400 Liter Diesel. In einer Schicht, wenn man sparsam fuhr, reichte eine halbe Tankfüllung. Die Lenkung war spurgetreu, d.h., so wie die Schaufelseite fuhr, rollten auch die Räder der Motorseite entlang (nicht so wie beo PKW oder LKW, wo die Hinterachse nachgezogen wird. Daher hatte das LTF das Knickgelenk. Es wurden alle Räder gleichzeitig über ein Wandler-Wendegetriebe (Öldruckantrieb) angetrieben. Es wurde ein extrem gutes Öl verwendet (SWL-18), es hatte einen rötlichen Ton. Die Schaufel faßte ein Salzvolumen von ca. 10 Tonnen (konnte auch schwerers tragen). Weiterhin der LTF mit einer Telma-Bremse (elektromagnetische Bremse) ausgestattet - diese gab es in vier Stufen. Somit konnten die Bremsen extrem geschont werden. Trat man auf die Fußbremse, schaltete sich erst die Telma-Bremse auf Stufe 3 ein. Erst wenn man etwas mehr drauf trat, ging die Luft zu den Bremszylindern. Unter Tage kam es ja sehr oft vor, daß es bergab ging. Die Stufe 3 war schon sehr stark. Je nach Gefälle konnte man über einen Stufenschalter die Telmabremse betätigen. Als Luftfilter bediente man sich einer Ölwanne. Vor jeder Schicht an der Tankstelle wurde dieses gereinigt und mit Öl neu befüllt (1. TD). Die Schaufel wurde hydraulisch betrieben (linker Hebel: Schaufel auf-/abkippen - mittler Hebel: Hubarm absenken/heben - rechter Hebel: Selbstlauf der Schaufel (Hydraulikzylinder drucklos, Schaufel kippte nach unten (war nützlich beim Abkippen an der Kippstelle); die Funktion nur, wenn Hebel nach unten gedrückt wurde. Die benannte Höchstgeschwindigkeit (in jede Fahrtrichtung nur ein Gang, elektrisch geschaltet) war in Schaufelrichtung max. 8 KmH, in Motorrichtung 10-12 KmH. So, das war's erst einmal, was ich noch so in meinen grauen Hirnzellen finden konnte. Vielleicht habe ich ja einen kleinen Beitrag dazu leisten können. bearbeitet 13. Juli 2007 von handreas Zitieren
trecker willi 0 Geschrieben 13. Juli 2007 Autor Geschrieben 13. Juli 2007 Endlich mal was von einem richtigen Bergmann mit Erfahrung über den S 10000. Der Sitz wäre unter heutigen Arbeitsschutzbedingungen verboten. Ich habe mal gehört, dass die Laderfahrer jedes Jahr zur Untersuchung mußten wegen der Wirbelsäule. Es muß ja mächtig gerüttelt haben. Da lagen dann doch mal größere Brocken rum, die vorher aus der Schaufel gefallen sind. Über die sind die Lader dann drüber gerumpelt. Kein Vergleich mit der heutigen Technik. Aber der Lader war eine Eigenentwicklung der Kaliindustrie und für DDR-Verhältnisse war das gute Technik. Und mach mal aus Scheisse Bonbons. Bei uns in der Mechanik wurden im RMB Neu-Staßfurt die Schaufeln auf dem Bohrwerk bearbeitet. War schon ein toller Anblick wenn die Schaufel mit einem 8 Tonner Gabelstapler durchs Werk gefahren wurde. Von einem Schweisser habe ich gehört, dass es beim Zusammenbau leichte Probleme gab. Wenn der Zuschnitt zu ungenau gearbeitet hatte waren manchmal Nähte mit einem Spaltmaß von 30-40 mm zu verschweissen. Um das zu schaffen haben sie dann Muttern und Schweisselektroden mit in den Schweissspalt gelegt. Ging ganz gut, bis in Zielitz bei einem Lader die Schaufel abgefallen ist. Von Oben kam dann Druck und dann mußten die in Zuschnitt und in der Vormontage etwas genauer arbeiten---nach dem man die Bergmannsprämie gekürzt hatte. Zitieren
frank090464 0 Geschrieben 1. November 2007 Geschrieben 1. November 2007 Oh nein, so schlimm war es nicht, wie Du es Dir denkst. Der Sitz war schön gefedert. und so weit ich mich erinnern kann, konnte man es sich einstellen. Diese Sitze federten nicht anders wie die Sitze in den heutigen LKW's; für mein Gefühl waren diese am Besten. Die S-10000/2 haben sich super fahren lassen.Obwohl man vielleicht aus der Schippe einige Knerpels (Gesteinsbrocken) verloren hatte, waren es nur wirklich kleine Stücke. Wenn man jedoch zu extrem durch eine Bodenwelle fuhr, konnte es schon sein, daß man einiges verlor. Aber das war meistens im Abbau, da die Strecken dort nicht richtig planiert waren. Etwas anderes sah es auch, wenn man sich auf eine der Hauptstecken befand. Meistens waren die glatter und sauberer als jede andere Straße Über-Tage. Um ja wieder eine Schaufel zu füllen, mußte man eh' Schaufelseitig reinfahren. Trotz der enormen Größe der Schaufel konnte man alles sehr gut sehen. Lagen doch sehr viele Knerpel herum, dann einfach Schaufel abkippen und "auflesen". Schon hat man sich die Strecke wieder sauber gemacht. Das war alles kein Problem. Die Untersuchungen beim Betriebsarzt waren einmal im Jahr. Man wurde komplett von A-Z untersucht. Hier ging es mehr um die Grubentauglichkeit für Unter-Tage. Zitieren
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