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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo liebe Gemeinde,

leider konnte ich im Forum nichts passendes finden. Vorweg: Tiefbord ist noch relativ neu für mich. Bisher habe ich vielleicht 100m Randsteine gesetzt, allerdings immer nur gerade und in Waage.

Nun interessiert mich wie man Rundungen mit einem herkömmlichen Randstein setzt? Ich verwende ausschließlich den Standard Randstein in 8cm stärke (100x25x8 in der Regel). Wenn ich nun eine Rundung setzen möchte, wie macht ihr als Profis das dann? Setzt ihr dann in der Steinlänge immer einen Schnurpfahl mit Maurerschnur oder zeichnet ihr den "Bogen" in etwa einfach mit Markierfarbe an und setzt frei Hand?

Gehe ich richtig in der Annahme dass man den Stein dann einfach in kleinere Teile stückelt? Wie groß würdet ihr die Stücke in etwa machen bei einem Radius von ca. 5m? Die eingefasste Fläche soll übrigens gepflastert werden und mit PKW befahrbar sein...

Und dann hätte ich noch eine Frage an die Profis was das Gefälle angeht. Unten habe ich ein Bild angefügt was ich meine. Angenommen man möchte die Rasenkantsteine für eine zu pflasternde Einfahrt mit Gefälle (2%) setzen. Wie würdet ihr in diesem Falle den 2. Kantstein setzen? Würdet ihr den 1. Kantstein quasi passend abschneiden, damit man den 2. Kantstein wieder in Waage setzen kann? Oder würdet ihr den gar nicht schneiden und einen keilförmigen Spalt nach unten hin lassen? Und falls ihr ihn schneiden würdet, wie würdet ihr das machen? Wasserwaage und mit Stift anreissen oder gibt es da bessere Tricks?

Ich danke euch im voraus vielmals für eure Hilfe und bin sehr gespannt wie die Profis das machen.

P.S.: Und nein, ich biete diese Dienstleistung nicht gewerblich an, ich möchte das ganze für ein eigenes, privates Projekt umsetzen.
P.S.S.: Noch eine Frage... da man leider widersprüchliche Aussagen erhält; Bei einer Parkfläche von ca. 10 x 15m, welche Tiefborde würdet ihr nehmen? Die 80mm starke oder würde die 60mm starke reichen?

Liebe Grüße

Der Molch :)

123.jpg

bearbeitet von DerMolch
  • DerMolch changed the title to Tiefbord-Kantstein setzen - Rundung/Gefälle?

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Geschrieben

Im allgemeinen nehmen wir 8er, ausser als Beetsteine in einem Garten, dann eher 6er, da sie nicht so wuchtig sind und ausreichen.

Wird bei deinen Randsteinen drüber oder dran gefahren?

Bei 2% kannst du sie ohne schneiden stossen. Kommt noch eine Rinne hinter den Randstein damit das private Wasser nicht auf öffentlichen Grund fliesst, kannst du den ersten Stein auch halbieren und langsam auf 2% anziehen. Steht der Stein über, stosse ihn stumpf, messe unten den Abstand und zeichne ihn oben am Stein an, dann an die untere Ecke verbinden. Wenn du mit dem Schneiden nicht sicher bist, gebe oben und unten 2cm dazu. 

5m Radius? Halbkreis, Viertelkreis? Werden die Fugen verfugt? Innen- oder Aussenradius? Für einen Laien würde ich alle Meter ein Eisen schlagen, dann kommt eine Ecke an das Eisen und eine davon weg. Steingrösse ist Geschmack, kleiner wie einen viertel Stein würde ich keinesfalls gehen. 

Stehen die TB überall über oder sind sie bündig mit dem Pflaster und dienen nur zur Schubsicherung? Dann kannst du auch 20er nehmen. Wichtig bei allem genug verdichteten Schotter drunter und gut und gleichmässig betonieren (unten, hinten und vorne!). Auf der Pflasterseite gilt Steinstärke plus 2-3 cm Splitt. Der Betonkeil sollte oben 8cm breit sein.

Geschrieben
vor 1 Stunde, Schachtmeister schrieb:

Wird bei deinen Randsteinen drüber oder dran gefahren?

Vielen Dank erstmal im Vorfeld für deine ausführliche Antwort! Die Randsteine sollen eine Parkfläche für ca. 3 Autos einfassen. Das 8er Pflaster soll später bündig mit der OK des Randsteines abschließen. Funktionale Gründe gibt es dafür eigentlich nicht, ich finde es bloß einfach schöner.

 

vor 1 Stunde, Schachtmeister schrieb:

Bei 2% kannst du sie ohne schneiden stossen. Kommt noch eine Rinne hinter den Randstein damit das private Wasser nicht auf öffentlichen Grund fliesst, kannst du den ersten Stein auch halbieren und langsam auf 2% anziehen

Ohne schneiden stoßen bedeutet, dass ich den Stein "vor Kopf" (in dem Bild Stein Nr. 2) einfach in Waage vor den 2%-Gefälle-Stein setze? Oder meinst du damit dass ich den "vor Kopf"-Stein angeschrägt stehen lasse und in dieser Schräge weiterführe?

Das mit dem halbieren ist eigentlich eine gute Idee. Ich habe allerdings alle Flächen und die Fläche des Gefälles passend mit Schnur abgezogen und den Unterbau vorbereitet.
 

vor 1 Stunde, Schachtmeister schrieb:

5m Radius? Halbkreis, Viertelkreis? Werden die Fugen verfugt? Innen- oder Aussenradius? Für einen Laien würde ich alle Meter ein Eisen schlagen, dann kommt eine Ecke an das Eisen und eine davon weg. Steingrösse ist Geschmack, kleiner wie einen viertel Stein würde ich keinesfalls gehen.

Mein Fehler, entschuldige die fehlende Angabe. 5m Viertelkreis (ob Innen- oder Außenradius sei nicht alzu wichtig, ich habe genug Platz zum variieren). Was genau bedeutet verfugt? Inwiefern ist das möglich? Und was genau meinst du mit "... und eine davon weg"? Ich hätte gedacht einfach den "Bogen" entlang alle 25cm einen Schnurpfahl und dann den Kantstein stumpf an den Schnurpfählen entlang?

Geschrieben

Stumpf stossen, so wie im Bild. Erst die geraden versetzen und dann an diese ohne schneiden nach oben fahren.

Verfugen heisst die Steine nicht press setzen, sondern mit Fuge und dann zum Beispiel mit Fugenmörtel MUR583 ausfugen. 

Umso mehr Eisen du schlägst, umso schwieriger wird's. Wenn man unsicher ist, eigentlich alle Meter ein Eisen. Wenn sich der Radius nach hinten biegt, dann sitzt eine Kante immer am Eisen. Die anderen werden unter der Schnurr durchgeschoben, da dient die Schnurr nur für die Höhe, die Rundung erstellt man mit dem Auge. Das Planum für die Steine breit genug machen, damit man noch rutschen kann und genug Beton für die Keile einbauen kann. 

Geschrieben

Hallo Schachtmeister,

nochmal vielen Dank für deine ausführliche und super Erklärung!

On 14.9.2024 at 09:48, Schachtmeister schrieb:

Stumpf stossen, so wie im Bild. Erst die geraden versetzen und dann an diese ohne schneiden nach oben fahren.

Ich habe im Anhang nochmal eine Zeichnung beigefügt. Nur um nochmal ganz sicher zu gehen... Wir reden davon oder? Der rechte Stein sitzt in Lot und in Waage, der linke Stein mit Gefälle wird ohne zu schneiden mit 2% Gefälle dann vor den rechten Stein gestoßen ja? Diese "V-Fuge" (nenne ich jetzt mal so) zwischen den beiden Steinen wird dabei in Kauf genommen? Ich vermute mal dass man diese in der praktischen Anwendung kaum wahrnimmt oder?
 

On 14.9.2024 at 09:48, Schachtmeister schrieb:

Verfugen heisst die Steine nicht press setzen, sondern mit Fuge und dann zum Beispiel mit Fugenmörtel MUR583 ausfugen. 

Umso mehr Eisen du schlägst, umso schwieriger wird's. Wenn man unsicher ist, eigentlich alle Meter ein Eisen. Wenn sich der Radius nach hinten biegt, dann sitzt eine Kante immer am Eisen. Die anderen werden unter der Schnurr durchgeschoben, da dient die Schnurr nur für die Höhe, die Rundung erstellt man mit dem Auge. Das Planum für die Steine breit genug machen, damit man noch rutschen kann und genug Beton für die Keile einbauen kann. 

Ich habe verstanden was du meinst. So wie du es sagst, halte ich die Methode mit "... alle Meter ein Eisen..." von innen am sinnvollsten. Ich denke so würde ich es umsetzen. Wäre es eine Möglichkeit die 1m-Steine zu halbieren oder gar zu vierteln, damit man die Verfugung der Keile umgeht?

Tatsächlich bin ich mir derzeit unschlüssig ob ich beton- oder anthrazitfarbene Steine für mein Vorhaben wähle. Denn wenn du sagst dass die Fugen in jedem Fall verfugt werden müssen, dann würde das optisch wahrscheinlich nicht gutaussehen bei anthrazitfarbenen Steinen? Zudem habe ich im Netz Baustoffhändler gefunden die tatsächlich den 8er-Kantstein in Bogenform anbieten. Eventuell wäre das eine Alternative zu dem teilen der herkömmlichen Steine?

Was mir zudem noch einfällt ist dass der Bereich der Rundung eine relativ starke Steigung hat (ich würde sagen bis zu 25cm Steigung auf 1m), was die ganze Sache nur deutlich komplizierter macht.

Nochmal vielen Dank für deine Hilfe!

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