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Geschrieben

Hallo zusammen,

Wir renovieren bei uns daheim die komplette obere Etage. Dort ist mir die Innenverkleidung der Gaubenschräge aufgefallen, da dort nur eine Gipskartonplatte ohne jegliche Dämmung angebracht war. Der aktuelle Stand ist auf den Bildern gut zu erkennen. Die Gipsplatte ist ab, darunter war eine Holzkonstruktion aus Bretter auf die ein Blech geschraubt ist und anschließend eine Außenverkleidung aus Schieferplatten.

Jetzt ist die Frage wie man das ganze am besten in Bezug auf eine gute Dämmung aber auch ohne Schimmelbildung zu verursachen neu verkleiden kann. Man hat ca. 8cm Platz zum Fenster für den Aufbau. 

Meine bisherige Idee war auf die bestehende Holzkonstruktion eine Dampfbremsende Folie zu kleben , dann mit Dachlatten eine Unterkonstruktion zu bauen diese mit Holzwolle zu dämmen und anschließend mit Gipskarton zu verkleiden.

Was sagen die Experten dazu? Besteht da eine Schimmelgefahr? 

Würde mich über eure Tipps und Meinungen freuen 

Vale

Bilder Gaube  (1).jpg

Bilder Gaube  (3).jpg

Bilder Gaube  (2).jpg

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Geschrieben (bearbeitet)

...wenn ichs richtig verstanden hab ist deine Reihenfolge falsch.

Eine Wand / Dachkonstruktion muß so aufgebaut sein, dass die Wasser-/Dampfdurchlässigkeit von innen nach außen zunimmt... an der Innenseite/ zum Raum hin soll der Feuchtigkeitseintrag z.B. mit einer Dampfbremse möglichst weit reduziert werden.

Und nach außen hin soll der Aufbau immer diffusionsoffener werden, dass eingedrungene Feuchtigkeit nicht im Wand-/Deckenaufbau verbleibt sondern zur Außenseite durchwandern kann.

 

Genau genommen würde das auch ohne Dampfbremse funktionieren... wenn übers Jahr die Bilanz stimmt... d.h. weniger Feuchtigkeit eindringt, als durch die Konstruktion wandern könnte... so dass unterm Strich keine Feuchtigkeit im Azfbau verbleibt und sich so langfristig dort aufsummiert.

Es gab Bauten, Konstruktionen, wo Bauphysiker den Feuchtedurchgang exakt berechnet und damit den Nachweis erbracht haben, dass es funktioniert... tödlich ist da halt, wenn z.B. nachtäglich an der Außenseite irgendwelche weiteren Schichten, diffussionsdichte Verkleidungen angebracht werden oder eine vorhandene Hinterlüftung behindert, verschlossen, etc. wird.

PS:... genau genommen sind 8cm halt schon sehr mager... so als komplette Wandkonstruktion.

Weil recht viel mehr als die Bretter (auf den Bildern sichtbar) und ne vielleicht mehr oder weniger hinterlüftete Einblechung oder Fassadenverkleidung, wie vielleicht Schieferplatten, vielleicht noch ne Lage nicht diffusionsoffene (!) Dachpappe wird da nicht sein.

Du bräuchtest an der Außenseite eine diffusionsoffene Windsperrbahn, dann die vorhandenen Bretter, dann am besten so ab 120mm Dämmung (üblich 035... besser 032), dann die Dampfbremse, Lattung, Innenverkleidung ala z.B. Gipskarton.

Und an der Außenseite eine hinterlüftete Einblechung / hinterlüfteten Wetterschutz... auch Holzverschalung, Fassadenplatten, etc.

bearbeitet von Aka
Geschrieben

Tja, 8cm ist natürlich mehr als wenig. Dein Taupunkt bei der alten Bauweise wird weit innen gelegen haben. Durch die offene Konstruktion konnte allerdings alles schön trocknen/diffundieren und es gab keine Feuchtigkeitsschäden/Schimmel. Die Holzverkleidung sieht noch brauchbar aus.

Wenn eine vernünftige, aufwändige Renovierung/Neuaufbau ausgeschlossen ist würde ich folgendes machen. Isoliere die Gaube von innen mit einer Holzdämmstoffplatte, die kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben ohne kaputt zu gehen oder zu Schimmeln. Dämmwolle verträgt keine Feuchtigkeit, schimmelt und verliert ihre Dämmwirkung wenn sie nass war. Zwischen Holz und Dämmplatte würde ich eine Winddichte Dampfbremse mit sehr niedriger Sperrwirkung anbringen, Sd Wert 15 bis max. 30. Dann kann die Feuchtigkeit immer schön wandern und es sollte keine Schäden geben. Das alles bei nur 8cm hinzubekommen wird schwierig und erwarte nicht zu viel von der Dämmung. So habe ich mein Fachwerkhaus gedämmt. Innen 40er Steinwolle mit Dampfbremse SD15, dazwischen das alte Fachwerk und von aussen Holzdämmstoffplatten 120mm, dann Hinterlüftung und zum Schluss Vollsteinklinker. So sollte das Haus schön atmen können über die Jahre und dauerhaft erhalten bleiben, mit akzeptablen Dämmwerten.

Bin aber kein Fachmann, einen Sachverständigen oder echten Fachmann fragen macht immer Sinn.

  • 4 months later...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen,

die Situation, die du beschreibst, ist nicht unüblich bei älteren Konstruktionen, und deine geplante Vorgehensweise ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die du beachten solltest, um Schimmelbildung zu vermeiden und gleichzeitig eine effektive Dämmung zu erreichen.

1. Dampfbremse und Diffusionsoffenheit: Es ist korrekt, dass der Wandaufbau von innen nach außen diffusionsoffen sein sollte. Das bedeutet, dass an der Innenseite eine Dampfbremse erforderlich ist, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt. Eine Dampfbremse mit einem Sd-Wert zwischen 15 und 30 wäre hier ideal, da sie Feuchtigkeit in Maßen passieren lässt, aber dennoch ausreichend schützt. Die äußeren Schichten müssen diffusionsoffen bleiben, damit Feuchtigkeit entweichen kann.

2. Platz und Dämmmaterial: Bei nur 8 cm Platz ist es schwierig, eine herkömmliche Dämmung wie Mineralwolle oder Holzwolle effizient einzubauen. Eine gute Alternative wäre, hochleistungsfähige PIR-Dämmplatten zu verwenden, die eine hervorragende Dämmleistung auf kleinem Raum bieten. Diese Platten kannst du z.B. im Baustoffhandel finden. PIR-Dämmung ist druckfest, feuchtigkeitsbeständig und bietet eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit, was sie ideal für beengte Räume macht.

3. Schimmelgefahr: Solange du sicherstellst, dass die Dampfbremse luftdicht angebracht ist und die äußere Verkleidung diffusionsoffen bleibt, sollte die Gefahr von Schimmelbildung minimiert sein. Wichtig ist, dass Feuchtigkeit, die trotzdem in die Konstruktion eindringt, nach außen hin entweichen kann.

Fazit: Deine Idee ist gut, könnte jedoch mit PIR-Dämmplatten anstelle von Mineralwolle optimiert werden, um die geringe Tiefe der Konstruktion bestmöglich auszunutzen. Außerdem solltest du auf eine fachgerechte Installation der Dampfbremse achten, um langfristig Probleme zu vermeiden.

bearbeitet von Form 8A
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