Asbest

[Martin465 0]

Ich weiß was ihr jetzt denkt: "Nichts schon wieder so ein Asbest-Verrückter".

Vorweg: Mir ist bewusst, dass der nachfolgende Text eine sehr spezielle Frage beinhaltet, auf die es natürlich keine eindeutige Antwort geben kann. Vielleicht haben wie ja trotzdem Experten unter uns die mich aufklären können.

Wir haben ein Haus geerbt, in dem wir auch schon wohnen, das 1969 errichtet wurde und auch genau so aussieht. Das Dach das mit asbesthaltigem Welleternit gedeckt ist (und NUR Welleternit. Kein Unterdach oder sonst was). Dieses Dach ist auch ziemlich verwittert und dementsprechend undicht, der Wind pfeift durch, an manchen Stellen sieht man den Himmel und was nicht alles. Aktuell haben wir eine ganz gute Lösung gefunden und den Dachboden auf dem sich Dämmplatten befinden, an den undichten Stellen mit Tüchern ausgelegt. So kommt eigentlich kein Wasser durch. Diese Tücher werden rund alle zwei Wochen ausgetauscht und gewaschen. Ein neues Dach wird noch 2-3 Jahre warten müssen aber das spielt hier jetzt auch keine Rolle und ich würde euch bitten davon in der Antwort auch abzusehen.

Mir gehts grundsätzlich um die potentielle Asbestbelastung und den fehlenden Studien zu diesem Thema. Recherche um Recherche haben mir nicht sehr viel gebracht. Mir ist klar, dass verwitterte Asbestdächer grundsätzlich nur nach außen hin „verschleißen“ und Regen Asbestfasern grundsätzlich schon abträgt. Wie siehts da also mit dem Wasser aus, das uns in den Dachboden läuft? Kann unser verstaubter Dachboden generell ein einziger Asbest-verseuchter Ort sein oder ist das eher unwahrscheinlich? Ist das Waschen dieser Tücher dann überhaupt empfehlenswert? Beim Thema Waschmaschine und Asbest scheint man sich ja auch nicht ganz einig zu sein.

Grüße!

bearbeitet 31. Mai von Martin465

[Schachtmeister 800]

Als erstes, Asbestfasern binden sich mit Seifenlauge, ob sie allerdings in der Waschmaschine hängen bleiben, weiss ich nicht.

Zweitens ist es durchaus möglich, dass sich Fasern auf eurem Dachboden und in den Handtüchern befinden, das kann man aber nur durch eine Probe im Labor herausfinden.

Um sicher zu gehen, die Handtücher mit entsprechender Schutzausrüstung wechseln, eine alte Waschmaschine für die Tücher irgendwo kaufen.

Eine andere Möglichkeit wäre sich eine Hubarbeitsbühne mieten und das Fach an den Schadstelle mit Reperaturtape flicken. Angesichts seines Beschriebs würde ich das Dach nicht mit Leitern besteigen.

[Form 8A 244]

Nach der Beschreibung ist davon auszugehen, dass sich Asbestfasern sowohl in den Stäuben als auch in der Raumluft des Dachbodens befinden (nachdem es "durchpfeift"). Die spannende Frage ist, was wurde davon auch in die Wohnräume verschleppt? Und was ist noch an Schadstoffen vorhanden? Hier bringt nur eine orientierende Schadstoffuntersuchung zumindest der Raumluft auch in den Wohnbereichen Gewissheit. Die Lösung mit den Tüchern auf dem Dachboden, die beim abräumen womöglich noch durchs ganze Haus getragen werden und dann ab in die Waschmaschine ist die denkbar schlechteste Lösung wenn lungengängige Asbestfasern vorhanden sind, und davon ist bei dem Baujahr des Objektes auzugehen.

vor 7 Stunden, Schachtmeister schrieb:

 Angesichts seines Beschriebs würde ich das Dach nicht mit Leitern besteigen.

Dach nicht besteigen wegen der Gefahr des Durchbrechens durch eine nicht mehr tragfähige Eindeckung - Lebensgefahr!